Es ist ein Glücksfall und vor allem Hans Saner, dem letzten Assistenten von Karl Jaspers, zu verdanken, dass dessen Arbeitsbibliothek komplett erhalten blieb und jetzt in Oldenburg für die Wissenschaft zugänglich gemacht werden konnte. In seinem Geburtsort steht die Bibliothek in dem eigens dafür eingerichteten Karl-Jaspers-Haus der Forschung und insbesondere den Herausgebern und Redakteuren der 2012 begonnenen kommentierten Edition seiner Werke, Briefe und nachgelassenen Schriften zur Verfügung. Karl Jaspers hat in den Büchern vielfältige Spuren hinterlassen: Dies sind unzählige An- und Unterstreichungen mit dem Bleistift, sehr oft Marginalien und Einlagen jeglicher Art, vielfach mit Anmerkungen und Kommentaren von Jaspers, einige Briefe und Postkarten oder von Jaspers hineinlegte Rezensionen.
„Man kann darin erkennen, was ihm für seine Arbeit wichtig war, wie weit er Autoren genau gelesen hat, und wo er damit aufgehört hat.“
(Hans Saner)
Bibliothekarisches Personal wird vor Ort nicht benötigt, da die Bibliothek den privilegierten Wissenschaftlern unmittelbar zur Verfügung steht. Sie verfügen über einen Schlüsselzugang zu Türen und zu den verglasten Regalen. Für die Entnahme der Bücher aus den Räumen besteht dabei allerdings eine Pflicht zur Ausleihverbuchung. Die Bücher sind dazu mit RFID-Etiketten ausgestattet und können über einen Touchscreen und einen Ausweisleser bequem verbucht werden. Ein- und Ausgang sind über eine Buchsicherungsanlage gesichert, die im Falle des Alarms eine Videoaufzeichnung startet und eine E-Mail an die Universitätsbibliothek auslöst. Für die Recherche im Katalog und als Internetzugang steht zusätzlich ein iPad auf einem modernen Sitzmöbel zur Verfügung. Im gesamten Haus ist ein WLAN-Zugang vorhanden.
(© Foto: Hans-Joachim Wätjen)