Biographische Angaben

Zeittafel zum Leben von Karl Jaspers

1883 Karl Jaspers wird am 23. Februar in der Moltkestraße 19 in Oldenburg geboren.
1892 Umzug der Familie in die Bismarckstraße 12.
1892–1901 Besuch des Großherzoglichen Gymnasiums.
1901 April: Der Arzt und Familienfreund Albert Fraenkel untersucht Jaspers in Badenweiler. Diagnose: „Bronchiektase mit sekundärer Herzinsuffizienz“. Abbruch des Jurastudiums an der Universität Freiburg. Oktober: Immatrikulation an der Universität Heidelberg.
März bis April: Erste Romreise und Fortsetzung des Jurastudiums an der Universität München.
August: Kur in Sils Maria, wo Jaspers den Studienwechsel plant. Beginn des Medizinstudiums in Berlin.
1903–1906 Fortsetzung des Medizinstudiums in Göttingen. Abschluss
1906–1908 an der Universität Heidelberg.
1907 14. Juli: Erste Begegnung mit Gertrud Mayer.
1908 Dezember: Staatsexamen für Medizin (summa cum laude).
1909–1915 Approbation als Arzt. Unbezahlter Volontärassistent bei Franz Nissl an der Psychiatrischen Klinik in Heidelberg.
1910 29. September: Heirat mit Gertrud Mayer in Berlin-Zehlendorf. Erste Begegnung mit Max Weber.
1913 13. Dezember: Antrittsvorlesung an der Universität Heidelberg. Privatdozent für Psychologie an der philosophischen Fakultät.
1916 21. November: Extraordinarius für Psychologie.
1920 14. Juni: Tod Max Webers. Jaspers hält am 17. Juli die Trauerrede vor der Heidelberger Studentenschaft. Extraordinarius der Philosophie in Heidelberg (Nachfolge Hans Driesch).
1921 Rufe nach Kiel und Greifswald abgelehnt. Oktober: Ordinarius für Philosophie an der Universität Heidelberg.
1922 Martin Heidegger erstmals zu Gast bei Jaspers in Heidelberg.
1928 Ruf nach Bonn abgelehnt.
1931 8. März: Jaspers’ Bruder Enno begeht Selbstmord.
1937 Ab Ende September: Zwangspensionierung.
1938 Der Plan für die Emigration nach Oxford scheitert.
1940 Tod des Vaters am 24. Februar.
1941 Tod der Mutter am 31. Januar.
1941/1942 Die Gastprofessur an der Universität Basel scheitert – Gertrud erhält kein Ausreisevisum.
1943 Publikationsverbot durch die Reichsschriftstumskammer.
1945 1. April: Die Amerikaner erreichen Heidelberg. Jaspers ist wieder im Amt als Professor der Philosophie und auch als Erster Senator der Universität Heidelberg.
1947 Verleihung des Goethe-Preises.
1948 Ende März: Übersiedelung nach Basel.
1953 Ehrendoktorwürde der Universität Heidelberg.
1958 Friedenspreis des deutschen Buchhandels.
1959 Erasmus-Preis. Ehrendoktorwürden von der Universität Sorbonne, Paris und der Universität Genf.
1961 Emeritierung.
1964 Ordre pour le Mérite der Bundesrepublik Deutschland.
1967 Bürger der Stadt Basel und Rückgabe der deutschen Pässe.
1969 26. Februar: Karl Jaspers stirbt in Basel am 90. Geburtstag seiner Frau Gertrud.
1974 Tod von Gertrud Jaspers am 25. Mai.

 

Zeittafel zum Werk von Karl Jaspers

1909 „Heimweh und Verbrechen“ (Dissertation). In den folgenden Jahren zahlreiche wissenschaftliche Referate in Alois Alzheimers’ „Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie“.
1913 Habilitation bei Wilhelm Windelband für Psychologie:
„Allgemeine Psychopathologie. Ein Leitfaden für Studierende, Ärzte und Psychologen“.
1919 „Psychologie der Weltanschauungen“.
1921 „Max Weber. Rede bei der von der Heidelberger Studentenschaft am 17. Juli 1920 veranstalteten Trauerfeier.
1922 „Strindberg und van Gogh. Versuch einer pathographischen Analyse unter vergleichender Heranziehung von Swedenborg und Hölderlin“.
1923 „Idee der Universität“.
1931 „Die geistige Situation der Zeit“. „Philosophie“ in 3 Bänden: I. „Philosophische Weltorientierung“; II. „Existenzerhellung“; III. „Metaphysik“.
1932 „Max Weber. Deutsches Wesen im politischen Denken, im Forschen und Philosophieren“.
1935 „Vernunft und Existenz. Fünf Vorlesungen. Gehalten vom 25. bis 29. März“ (in Groningen).
1936 „Nietzsche. Einführung in das Verständnis seines Philosophierens“.
1937 „Descartes und die Philosophie“.
1938 „Existenzphilosophie. Drei Vorlesungen, gehalten am Freien Deutschen Hochstift in Frankfurt am Main“.
1942 Publikationsverbot für die 4. Auflage von der „Allgemeinen Psychopathologie“, die erst 1946 veröffentlicht wird.
1946 „Allgemeine Psychopathologie. Vierte, völlig neu bearbeitete Auflage“. „Die Schuldfrage“. „Die Idee der Universität (Neubearbeitung)“. „Nietzsche und das Christentum“.
1947 „Von der Wahrheit“. „Der philosophische Glaube“.
1950 „Vernunft und Widervernunft in unserer Zeit“ (Gastvorlesungen in Heidelberg). „Einführung in die Philosophie“ (Radiovorträge).
1955 „Schelling. Größe und Verhängnis“.
1957 „Die großen Philosophen“ (Band I).
1958 „Die Atombombe und die Zukunft des Menschen“.
1960 „Freiheit und Wiedervereinigung“.
1965 „Kleine Schule des philosophischen Denkens“ (Radiovorträge).
1966 „Wohin treibt die Bundesrepublik? Tatsachen, Gefahren, Chancen“.
1967 „Antwort. Zur Kritik meiner Schrift ‚Wohin treibt die Bundesrepublik?‘“. „Schicksal und Wille“.

 

Die Angaben entnehmen wir dem Band:
Matthias Bormuth und Monica Meyer-Bohlen (Hrsg.): „Wahrheit ist, was uns verbindet” – Philosophie, Kunst und Krankheit bei Karl Jaspers, Hauschild: Bremen 2008, S. 396-397.