Von der Intelligenz des Bösen. Moderne und totalitäres Denken (Ulrich Schacht)
Kategorie: Archiv
Di., 06. Dez., 19:30 Uhr
Am Beispiel dreier historischer Figuren und zeitgenössischer Materialien entfaltet Ulrich Schacht seine These von den Quellen des Totalitären, das im 20. Jahrhundert schließlich zur staats- und gesellschafts-politischen Vollendung mit massenmörderischem Vernichtungspotential gekommen ist.
In diesem Verfahren zeigt er den Totalitarismus als ein zwangsläufiges Projekt der Moderne. Vordenker und praktische Wegbereiter waren zumeist politische Intellektuelle, die oftmals daneben künstlerische Ambitionen hatten; Beispiele hierfür sind Saint-Just, Menshinski oder Goebbels. Bei diesen ist im Zentrum des Phänomens die Selbstvergottung des Menschen und ein gnadenloser Fortschrittsbegriff erkennbar, mit welchem sich alles rechtfertigen ließ.
Ulrich Schacht, ist Essayist, Schriftsteller und Dichter. Er arbeitete u.a. als Feuilletonredakteur und Chefreporter für Kultur für »Die Welt« und »Die Welt am Sonntag«. 2016 erhielt er den Preis der LiteraTour Nord, vor allem für seine Novelle »Grimsey« (Aufbau 2015). Als Essayist gab er zuletzt heraus: »…wenn Gott Geschichte macht!: 1989 contra 1789« (Evangelische Verlagsanstalt 2015). Im Februar erscheint der Roman »Notre Dame« (Aufbau).
(Foto: © Stefanie Schacht)