Historie und Aktualität der Karl Jaspers-Vorlesungen zu Fragen der Zeit (Rudolf Prinz zur Lippe)

Kategorie: Archiv

Mo., 16. Jan., 19:30 Uhr

Von 1990 bis 1995 initiierte Rudolf Prinz zur Lippe die erste Staffel der Karl Jaspers-Vorlesungen zu Fragen der Zeit. Sie waren vor allem ein transkulturelles Forum der Kulturen. Es kamen unter anderem der Inder Uberoi (1991), der Afrikaner Tshiamalenga-Ntumba (1992), der Algerier Arkoun und der Syrer al-Azm (1995), um öffentlich und im kleinen Kreis Rede und Antwort zu stehen. So gelang es dem Philosophen, in Universität und Stadt Oldenburg das Bewusstsein für den in Oldenburg geborenen Existenzphilosophen Jaspers zu wecken.
Seit dem Jahr 1996 führte Reinhard Schulz die Tradition weiter, indem er den Akzent stärker auf die nationale und internationale Philosophie setzte. Die öffentlichen Vorträge wurden nicht nur wie bis dahin durch Gespräche in Hude ergänzt. Zudem wurde der Austausch mit Schülern, Studierenden, Kollegen und Unternehmern gesucht, die von prominenten Gästen wie Quine (1997), Habermas (1998), Rorty (2000), Henrich (2005), Ueda (2006) und Pippin (2012) an Fragen der Philosophie herangeführt wurden.
Nach dem Ausscheiden von Reinhard Schulz aus dem aktiven Dienst als Philosophieprofessor soll im Rückblick der beiden Verantwortlichen eine gemeinsame Bilanz gezogen werden. Das von Johann Kreuzer als Direktor des Instituts für Philosophie geführte Podiumsgespräch will dabei im Austausch mit dem Publikum Ausblicke auf eine mögliche Zukunft der Karl Jaspers-Vorlesungen zu Fragen der Zeit gewinnen.

Der Abend ist auch als eine Hommage an Rudolf Prinz zur Lippe gedacht, der Ehrenmitglied der Karl Jaspers-Gesellschaft ist und am 8. Januar 2017 seinen 80. Geburtstag begeht.

Rudolf Prinz zur Lippe war Schüler von Karlfried Graf Dürckheim und habiliterte sich bei Theodor W. Adorno mit der „Naturbeherrschung am Menschen“ (Suhrkamp 1974) für zurLippeSozialphilosophie und Aesthetik. Er lehrte von 1971 bis 1976 in Frankfurt/M. Philosophie und Soziologie und war von 1974 an Inhaber des Lehrstuhls für Ästhetik an der Universität Oldenburg. Seit 2003 konzentriert zur Lippe sich auf die künstlerische Arbeit Gestischer Malerei im Kloster Hude und in Berlin. Seit 2010 hat er Ausstellungen in und mit der Werkstattgalerie Berlin (Paris, Vilnius, Hamburg, Kleipeda, Siena, Rimini, Poznan).
Er ist u.a Autor von „Das Denken zum Tanzen bringen“ (Alber Verlag 2010) und „Plurale Ökonomie“ (Alber 2012); zur Zeit arbeitet er an „Energien gestischer Malerei“.

(© Foto: Courtesy of Felizitas von Schönborn)