“Arbeitsfreude” und Existenz: Heidegger deutet die konservative Revolution (Richard Wolin)
Kategorie: Archiv
Mi., 14. Juni, 19:30 Uhr
Die jüngst erschienene Korrespondenz zwischen Martin Heidegger und seinem Bruder Fritz zeigt den Freiburger Philosophen als Kenner der Konservativen Revolution in der Weimarer Republik.
Nicht nur war Heidegger wohlvertraut mit prominenten konservativ-revolutionärer Vordenkern wie Ernst Jünger, Carl Schmitt oder Oswald Spengler, sein Verständnis der damaligen kulturellen Krise war außerdem beeinflusst von national-revolutionären Publizisten wie Hans Grimm (Volk ohne Raum, 1926) und Werner Beumelberg (Deutschland in Ketten, 1931).
Diese Einflüsse sind insgesamt von zentraler Bedeutung für ein Verständnis dafür, was Heidegger für die Gründe eines europäischen „Untergangs“ in den 1930er Jahren erachtete.
Richard Wolin lehrt European Intellectual History am Graduate Center der City University of New York. Er gehört zu den wichtigsten amerikanischen Public Intellectuals auf diesem Feld. Seine Essays und Artikel erscheinen in den führenden Zeitschriften und Magazinen. Als Kenner der Werke Heideggers, Jaspers‘ und Arendts ist Wolin seit den Anfängen regelmäßiger Gast am Oldenburger Karl Jaspers-Haus.