Welt-Alltag der Epoche – Überlegungen zu James Joyce (Klaus Reichert)
Kategorie: Archiv // Ringvorlesung
Mo., 18. Juni, 10:00 Uhr BIS-Saal
Als „Welt-Alltag der Epoche“ begrüßte emphatisch Hermann Broch James Joyce‘ Werk „Ulysses“. Die offene, literarische Vorlage für das vielfältig verflochtene Geschehen bildet die „Odyssee“ des Homer. In achtzehn Kapiteln schildert James Joyce nahezu minutiös und in alltäglichen Verrichtungen und Begebenheiten den Verlauf eines einzigen Tages im Leben des Annoncenmaklers und zeitgenössischen Jedermanns Leopold Bloom bei seinem labyrinthischen Gang durch Dublin am 16. Juni 1904. – Jener Tag, an dem James Joyce mit seiner Lebensgefährtin Nora Barnacle, die erste Verabredung getroffen hatte und ein Tag, der als „Bloomsday“ in die Geschichte eingegangen ist.
Der Vortrag ist eine Annäherung an das poetische Universum von James Joyce.
Prof. Klaus Reichert lehrte bis 2003 an der Universität Frankfurt Anglistik, bis 2011 war er Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Der Übersetzer, Lyriker und Essayist ist Mitglied des PEN-Zentrums und Herausgeber der Werkausgabe von Virginia Woolf. Sein Buch »Wolkendienst. Figuren des Flüchtigen« stand auf der Shortlist des Preises der Leipziger Buchmesse 2017. 2012 wurde er mit dem Bundestverdienstkreuz ausgezeichnet.