Grunewald im Orient. Das deutsch-jüdische Jerusalem (Thomas Sparr)
Kategorie: Archiv
Di., 14. Aug., 19:30 Uhr
Anfang der 1920er Jahre als Gartenstadt angelegt, wurde der Jerusalemer Stadtteil vor allem ab 1933 zum Zentrum der deutschen Juden. Mascha Kaléko und Else Laser-Schüler lebten hier, Gershom Scholem – und neben bekannten Namen ein lebhafter deutsch-jüdischer Mikrokosmos. Idyllisch gelegen, doch mit einem schwierigen Alltag. Gegenwart und Vergangenheit der Shoah lasteten auf seinen Bewohnern; zugleich aber war dies der Ort deutsch-israelischer Annäherung.
In seinem Vortrag führt uns Thomas Sparr vor allem ins Jerusalem der 1960er Jahre. Er zeichnet ein so anschauliches wie bewegendes Bild eines Viertels und der Menschen, die hier lebten. Hierbei wird das Augenmerk insbesondere auf einen Gast in der Stadt gerichtet: Hannah Arendt, deren Besuch folgenreich wurde, nachdem sie 1963 ihren Bericht zum Eichmann-Prozess in Jerusalem veröffentlichte.
Dr. Thomas Sparr ist literarischer Nachlassverwalter Ivan Nagels. Er lehrte an der Universität Hamburg und an der Hebräischen Universität in Jerusalem, leitete den Jüdischen Verlag und war Cheflektor des Siedler Verlags in Berlin. Nach Jahren als Geschäftsführer und stellvertretender Leiter ist er heute Editor-at-Large des Suhrkamp Verlags.
(© Photo: Jürgen Bauer)