Faust & Helena – Eine deutsch-griechische Faszinationsgeschichte (Claudia Schmölders)

Kategorie: Archiv

Mi., 6. Februar, 19:30 Uhr, Buchhhandlung Thye

 

Sind Deutsche die Bewahrer des Griechentums, gar die wahren Griechen? Klingt verrückt, aber so wie Goethes unheimlicher Held Faust träumten Deutsche von Hellas als einer Helena, die man erobern müsste – als sie dann kamen (Homer im Tornister), verbreiteten sie Angst und Schrecken. Der Ariadnefaden, dem dieses hochaktuelle Buch folgt, reicht von Winckelmann über Hölderlin, Heinrich Schliemann und bayerische Könige bis zu – Wolfgang Schäuble. Lauter Männer, die die alten Griechen idealisieren und auf die neuen herabblicken. Allein stehen die Deutschen damit nicht. Aber die meisten träumten, während Byron für die Griechen kämpfte, und europäische Politiker stets für lukrative Staatsbankrotte sorgten. Den ganz anderen weiblichen Blick gab es auch: Lady Hamilton, Sisi, die Duse und eine streitbare irische Forscherin, die den verzückten Blick erforschte, mit dem deutsche Männer auf Hellas starrten.

Gemeinsam mit dem Verleger Heinrich von Berenberg wird die Autorin ihr neues Werk vorstellen.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Buchhandlung Thye statt. Dort können auch Karten zu 11 und ermäßigt 8 Euro erworben werden unter 0441 3613660.

Claudia Schmölders ist Privatdozentin am Kulturwissenschaftlichen Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin und befasst sich unter anderem mit der Geschichte der Physiognomik und der Höflichkeit in Europa. Sie ist als Übersetzerin und Schriftstellerin tätig. 2004 erhielt sie den Heinrich-Mann-Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Künste. 2010 wurde sie zum ordentlichen Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung berufen.