Lessing und Hegel. Philosophische Koinzidenzen (Hannes Kerber)
Kategorie: Archiv // Junge Philosophie
Do., 12. Mai, 19:30 Uhr
Die scharfe Kritik, die Hegel an der Aufklärung übt, findet eine überraschende Entsprechung in den Urteilen des vermeintlichen Musteraufklärers Lessing.
Beide halten eine „Aufklärung der Aufklärung“ für unausweichlich, um „Vernunft“ und „Offenbarung“ bzw. „Glauben“ und „Wissen“ in ein angemessenes Verhältnis zu setzen. Dabei werden Denkfiguren berührt, die Lessing bereits im „Fragmentenstreit“ der späten 1770er ins Feld führte, um eine schärfere Konturierung von Aufklärung und Orthodoxie zu gewinnen.
Hegels Vorlesungen zum „Begriff der Religion“ von 1824 bieten Ausführungen, die sich erstaunlich deutlich in Lessings Überlegungen spiegeln lassen.
Dr. Hannes Kerber studierte Philosophie, Politische Wissenschaft und Geschichte in München und Chicago. Er arbeitet für die Carl Friedrich von Siemens Stiftung in München und ist Vorstandsmitglied der Lessing-Akademie. Zuletzt erschien von ihm: „Die Aufklärung der Aufklärung. Lessing und die Herausforderung des Christentums“ (Wallstein 2021).