Die Nachahmung des Lebens. Demokratie nach Beuys (Christoph Menke)
Kategorie: Aktuelles // Allgemein
Do., 03. November 2022, 19:30 Uhr, OKV
Beuys hat den Begriff der sozialen Plastik eingeführt, um die gesellschaftsverändernde Kraft der Demokratie zu bezeichnen: Die Demokratie ist keine politische Form, keine Form der Regierung, sondern sie ist eine Transformation des Sozialen; die Demokratie verändert die Weise, in der es die Gesellschaft gibt. Beuys – darin ist sein Konzept eine Version von Biopolitik – versteht dies so, dass die Gesellschaft zu einem „Organismus“ werden muss. Aber dies ist sie nicht von Natur aus: Sie muss also erst natürlich – „organisch“ – werden, ja, gemacht werden. Ihre Natürlichkeit ist ein künstlicher Effekt. Der Vortrag geht den Spannungen nach, die dieses Programm durchziehen und fragt insbesondere danach, welche die Rolle die Kunst dabei spielt.
Die Veranstaltung findet in den Räumlichkeiten des Oldenburger Kunstvereins (Damm 2a) statt.
Es wird um Anmeldung gebeten telefonisch: 0441 / 27109
oder per Email an: info@oldenburger-kunstverein.de. Die Plätze bleiben unnummeriert.
Christoph Menke war bis Ende 2008 Mitglied des Sonderforschungsbereichs »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste« und Professor für Ethik und Ästhetik an der Universität Potsdam. Seitdem hat er einen Lehrstuhl für praktische Philosophie am Exzellenzcluster »Die Herausbildung normativer Ordnungen« und am Institut für Philosophie der Goethe-Universität Frankfurt am Main inne. Seine Forschungsschwerpunkte sind Politische Philosophie (Freiheit und Normativität, Demokratie und Gleichheit), Rechtstheorie (Menschenrechte, subjektive Rechte), Ästhetik (Tragödie und Theater) und Theorie der Subjektivität (Geist und Natur, Fähigkeiten und Handeln).