Christianisierung und kulturelle Vielfalt im Römischen Reich (Hartmut Leppin)
Kategorie: Archiv
Do., 21. Mai, 19:30 Uhr
Das Christentum entstand am Rande des Römischen Reiches, in einem Milieu, das den Eliten fern war. Dennoch verbreitete es sich im ganzen Römischen Reich, ja darüber hinaus und wurde am Ende die Religion der Herrschenden im Reich. Der Vortrag will verschiedene Phasen der Christianisierungsprozesse in der Antike herausarbeiten, die unter den Stichworten segmentäre Christianisierung, Neutralisierung und Totalisierung stehen. An ausgewählten Beispielen soll verdeutlicht werden, wie unterschiedlich Christianisierungen erfolgen konnten. Dabei wird auch geprüft, inwieweit das Achsenzeitmodell Karl Jaspers’ die heutige Forschung gerade vor einem globalgeschichtlichen Hintergrund befruchten kann.
Beginn: 19:30 Uhr im Karl Jaspers-Haus
Hartmut Leppin ist Professor für Alte Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt (Main); Forschungsgebiete sind die politische Ideengeschichte des Klassischen Griechenlands sowie die Christentumsgeschichte der Antike. Derzeit widmet er sich hauptsächlich seiner Arbeit im Rahmen eines Koselleck-Projektes der DFG mit dem Titel „Christianisierungen im Römischen Reich”. Er ist Autor von z.B. „Das Erbe der Antike” (C. H. Beck, München 2010) oder „Justinian. Das christliche Experiment” (Stuttgart 2011) sowie Beirat bzw. Mitherausgeber verschiedener Publikationen, u.a. von „Antike Welt”, der „Historischen Zeitschrift” oder des „Reallexikons für Antike und Christentum”.
Im Jahr 2015 wurde Hartmut Leppin mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet.