„Was zum Feuilleton gehört, kommt nicht in Frage.“ Der Dichter Peter Huchel und die Zeitschrift SINN UND FORM (Matthias Weichelt)
Kategorie: Archiv
Di., 2. Juni, 20:00 Uhr
Er sei Kummer gewohnt, schrieb Peter Huchel, seit 1949 Gründungschefredakteur der von der Ostberliner Akademie der Künste herausgegebenen Zweimonatsschrift SINN UND FORM, 1957 in einem Brief: In der Zeit des Kalten Krieges eine solche Unternehmung leiten zu müssen, sei ein „überaus diffiziles, ja undankbares Amt“. Dabei war es ihm gelungen, SINN UND FORM schon bald zur anspruchsvollsten deutschen, auf beiden Seiten der Grenze gelesenen Literaturzeitschrift zu machen. Huchels mutiges Eintreten für Autoren und Beiträge, sein exklusiver Geschmack und seine geistige Offenheit kosteten ihn letztlich sein Amt und trieben ihn in die Isolation, hin zur Natur und zu den Gedichten. Eine Annäherung an einen herausragenden Publizisten und einen großen Dichter.
Beginn: 20:00 Uhr im Karl Jaspers-Haus
Matthias Weichelt, geb. 1971, ist seit 2013 Chefredakteur der im 67. Jahr erscheinenden, nach wie vor von der Berliner Akademie der Künste herausgegebenen Zeitschrift SINN UND FORM. Er studierte Germanistik, Rhetorik und Geschichte in Tübingen, Heidelberg und Paris und wurde mit einer Arbeit über Max Kommerell promoviert. Weichelt ist Mitherausgeber der kommentierten Nelly-Sachs-Werkausgabe (2010/11).