Das Vermächtnis des Tony Judt – Das letzte Interview mit dem Kosmopoliten (Richard Wolin)

Kategorie: Archiv

Mo., 20. April, 20:00 Uhr

Tony Judt (1948-2010) war ein weltbekannter Public Intellectual. Seine Bücher und Essays repräsentieren sprachlich luzide den liberalen Geist eines sozial verantwortlichen Kosmopolitismus. Judt litt in seiner letzten Lebenszeit an Amytropher Lateralsklerose, einer neuronalen Krankheit, die ihm zunehmend unmöglich machte, seinen muskulären Apparat zu gebrauchen und sich mit der Welt zu verständigen. Er rang der Krankheit noch Essays und Gespräche ab, die auf Deutsch im Hanser Verlag erschienen.TonyJudt

Im Zentrum des Abends steht das letzte, noch nicht veröffentlichte Gespräch, das Charlie Rose in der New Yorker Wohnung Tony Judts wenige Wochen vor seinem Tod im Juli 2010 führte. Es gilt als Vermächtnis des Europa-Historikers, des engagierten Lehrers und vor allem Intellektuellen. Die filmische Aufzeichnung wird auf Englisch mit entsprechenden Untertiteln gezeigt.

Beginn: 20:00 Uhr im Karl Jaspers-Haus

Prof. Dr. Richard Wolin, der Judt als New Yorker Kollege zuletzt gedanklich nahestand, wird mit persönlichen Bemerkungen in den Abend einleiten und in der Diskussion weitere Fragen zu Person und Werk beantworten können. Richard Wolin lehrt European Intellectual History am Graduate Center der City University of New York. Er gehört zu den wichtigsten amerikanischen Public Intellectuals auf diesem Feld. Seine Essays und Artikel erscheinen in den führenden Zeitschriften und Magazinen. Als Kenner der Werke Heideggers, Jaspers‘ und Arendts ist Wolin seit den Anfängen auch regelmäßiger Gast am Oldenburger Karl Jaspers-Haus.