Briefe aus dem Exil. Ein Portät des Philosophen Karl Löwith (Matthias Bormuth, Ulrich von Bülow, Andrea Loffi und Malte Unverzagt)
Kategorie: Archiv
Fr., 15. Juli, 19:00 Uhr
Der Philosoph Karl Löwith (1897-1973) war der erste Schüler Martin Heideggers. Er lehrte als Privatdozent in Marburg, bevor er nach 1933 aufgrund seiner deutsch-jüdischen Herkunft gezwungen war, ins Exil zu gehen. Löwith verbrachte zwei Jahre in Rom, schrieb dort seine Studien »Nietzsche« und »Jacob Burckhardt« und erhielt 1936 die Chance, eine Professur an der Kaiserlichen Universität im japanischen Sendai anzutreten. Kurz vor dem Überfall auf Pearl Harbor gelangte Löwith an die amerikanische Ostküste, wo er vor allem am Theological Seminary in Hartford und der New School for Social Research in New York lehrte. Im japanisch-amerikanischen Exil entstanden die klassischen Werke zur Geschichtsphilosophie »Von Hegel zu Nietzsche« und »Weltgeschichte und Heilsgeschehen«. 1952 erhielt Löwith, von seinem Marburger Freund Hans-Georg Gadamer initiiert, den Ruf an die Universität Heidelberg.
In Lesung und Erläuterung von exemplarischen Briefen wird Löwiths intellektuelle Biographie von den Anfängen des Exils bis zur Rückkehr nach Deutschland skizziert.
Matthias Bormuth ist Inhaber der Heisenberg Professur für Vergleichende Ideengeschichte am Institut für Philosophie und Vorsitzender der Karl Jaspers-Gesellschaft.
Ulrich von Bülow leitet die Abteilung Archiv im Deutschen Literaturarchiv Marbach.
Andrea Loffi war als Erasmus-Austauschstipendiat und nun als Junior-Fellow im Karl Jaspers-Haus.
Malte Unverzagt ist Mitarbeiter in der Ideengeschichte am Institut für Philosophie sowie bei der Karl Jaspers-Gesellschaft.