Die geistige Situation der Moderne. Karl Jaspers und das Protestantische Prinzip (Matthias Bormuth)
Kategorie: Archiv
Di., 19. April, 19:30 Uhr, Lambertus-Saal der St. Lamberti-Kirche
Am Ende der Weimarer Republik veröffentlichte Karl Jaspers seine dreibändige »Philosophie«, in der er sein Denken systematisch entfaltete. Kurz zuvor legte der Existenzphilosoph im weithin wahrgenommenen Band 1000 der Sammlung Göschen mit der »Geistigen Situation der Zeit« eine kritische und knappe Diagnose der Moderne vor. Darin skizziert der erste Teil knapp die Entstehung der Welt ohne Glauben und Vertrauen. Jaspers schreibt gleichsam eine kurze Geschichte der Säkularisierung. In der Folge entwickelt er eine prophetische Idee, wie die Krise der Moderne philosophisch vielleicht zu wenden sei.
Im ideenhistorischen Horizont von Heinrich Heines „Protestantischem Prinzip“ betrachtet der Vortrag Jaspers‘ Diagnose der modernen Säkularisierung. Anschließend fragt er nach der zentralen Bedeutung, die Max Webers „Protestantischer Idealtypus“ für Jaspers‘ therapeutische Vision besitzt.
Der Vortrag eröffnet die Reihe von Veranstaltungen, die von April bis November zu »Protestantischen Profilen« in Kooperation unserer Gesellschaft mit der Universität, der Evangelischen Akademie und Stadtkirchenarbeit sowie der Landesbibliothek an wechselnden Orten stattfindet.
Genauere Informationen zu den Veranstaltungen bietet der Flyer, der hier unten als PDF einsehbar und herunterzuladen ist.
Matthias Bormuth hat die Heisenberg-Professur für vergleichende Ideengeschichte am Institut für Philosophie der Carl von Ossietzky Universität inne und ist Vorsitzender der Karl Jaspers-Gesellschaft.