Die Rolle der Weltreligionen in der Weltpolitik (Otto Kallscheuer)
Kategorie: Archiv
Do., 25. Aug., 19:30 Uhr
Ein Vierteljahrhundert nach dem Ende des Kalten Krieges sind wir immer noch nicht am „Ende der Geschichte” (Francis Fukuyama) angekommen – ganz im Gegenteil. Hat sich also Sam Huntingtons These vom weltweiten „clash of civilizations” doch bewahrheitet?
Immer mehr politische Spannungsbögen der Gegenwart scheinen von religiösen Konflikten der Vergangenheit geprägt. Aus europäischer Sicht gilt dies sowohl für den Kontrast zwischen Osten und Westen, zwischen der orthodoxen, von Byzanz aus missionierten, und der lateinisch-abendländischen Christenheit, als auch für den Geschichte des mit den europäischen Imperien verbundenen Nord-Süd-Konflikts: Auch dieser hat in den letzten Jahrzehnten, durch die Politisierung verschiedener Gestalten und Sensibilitäten des Islam eine „neue-alte“ religiöse Färbung angenommen.
Der Vortrag möchte die Frage stellen: Ist die neue religiöse Frage nur eine optische Täuschung?
Otto Kallscheuer, Philosoph und Politikwissenschaftler, lebt auf Sardinien und in Berlin. Er lehrte und forschte an der Freien Universität Berlin, dem Instituto Universitario Orientale in Neapel, am Institute for Advanced Study in Princeton, an der Columbia Universität New York, am Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien, u.a. Derzeit ist er Fellow am Hanse Wissenschaftskolleg Delmenhorst. Otto Kallscheuer schreibt regelmäßig u.a. für die »Frankfurter Allgemeine Zeitung«, die »Neue Zürcher Zeitung« und die »ZEIT«. Er ist Autor von z.B. »Zur Zukunft des Abendlandes« (2009), »Die Wissenschaft vom lieben Gott« (2006) oder »Das Europa der Religionen« (1996).