Erich Auerbach als Leser. Ein Rundgang durch seine Exilbibliothek (Ulrich v. Bülow)
Kategorie: Archiv
Mi., 11. März 2020, 19:30 Uhr
Der Kulturwissenschaftler und Romanist Erich Auerbach (1892-1957) schrieb sein Meisterwerk „Mimesis. Dargestellte Wirklichkeit in der abendländischen Literatur“ im Istanbuler Exil. Sein Buch zählt heute weltweit zum Kanon der Geisteswissenschaften. Vor kurzem kam ein großer Teil seiner Bibliothek aus den USA, wo Auerbach die letzten zehn Jahre seines Lebens lebte und arbeitete, in das Deutsche Literaturarchiv Marbach.
Der Vortrag zeigt einige besonders aufschlussreiche Dokumente und erläutert, inwiefern sie ein neues Licht auf Leben und Wirken des großen Gelehrten werfen. Darunter frühe annotierte Schulausgaben von Vergil, signierte Werke von Thomas Mann, Auerbachs Tagebuch aus dem Revolutionswinter 1918/19 oder Anmerkungen aus seinem Handexemplar der Mimesis, die einen Hinweis darauf geben, wie sehr Auerbachs Hauptwerk von Hegel beeinflusst ist.
Dr. Ulrich von Bülow leitet seit 2006 die Abteilung Archiv im Deutschen Literaturarchiv Marbach. In Veröffentlichungen und Editionen befasste er sich u.a. mit Arthur Schnitzler, Georg Lukács, Martin Heidegger, Karl Löwith, Erich Kästner, Joachim Ritter, Hans Blumenberg, Martin Walser, Peter Handke und W.G. Sebald. Ulrich von Bülow ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Jahrbuchs der Karl Jaspers-Gesellschaft.