Franz Kafka und das literarische Unbehagen an der Moderne (Thomas Anz)
Kategorie: Archiv // Ringvorlesung
Mo., 4. Juni, 10:00 Uhr, BIS-Saal
Ausgangspunkt der Vorlesung ist die unterschiedliche Verwendung des Begriffs „Moderne“ in den Sozialwissenschaften auf der einen Seite und den Literatur- und Kunstwissenschaften auf der anderen. Am Beispiel Franz Kafka, der als einer der international wichtigsten Repräsentanten der „literarischen Moderne“ gilt, lässt sich einerseits zeigen, in welchem Spannungsverhältnis diese zu gesellschaftlichen Modernisierungsprozessen stand und immer noch steht. Andererseits zeigt der Vortrag an Kafkas von der Forschung bisher wenig beachtetem Umgang mit gegenwärtig wieder viel diskutierten Begriffen und Metaphern der „Heimat“, wie sein Werk sich von der antimodernen und nationalistischen „Heimatkunst“ in dieser und späterer Zeit fundamental unterscheidet.
Prof. Anz wird außerdem am Dienstag, den 5. Juni, um 19:30 Uhr in der Landesbibliothek in der Reihe „Krisis der Moderne. Zwischen den Zeiten “ zum Thema sprechen:
„Literarische Psychopathologie. Existenz und Krise im expressionistischen Jahrzehnt“
Prof. Thomas Anz hatte den Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur an der Philipps-Universität Marburg inne und war Erster Vorsitzender des Deutschen Germanistenverbandes. Zu seinen Buchveröffentlichungen gehören u.a.: »Literaturkritik. Geschichte-Theorie-Praxis« (5. Aufl. 2007); »Handbuch Literaturwissenschaft« (3 Bde., 2007) oder »Franz Kafka. Leben und Werk« (Neuaufl. 2009)