Geschriebene Freundschaft – Jacques Derrida in seinen Briefen (Nicola Tams)
Kategorie: Aktuelles // Allgemein // Junge Philosophie
Do., 15. Mai 2025, 19:30 Uhr
Briefe sind ein unabdingliches Medium. Dies gilt für persönliche Beziehungen wie für die Forschung. An ihnen lassen sich verschiedene Ebenen und Facetten von historischen Kontexten und Prozessen nachzeichnen.
Angefangen bei der Forschungs- und Archivarbeit, leiten sie grundsätzliche Fragen der Analyse von Korrespondenzen. Damit einher geht die Geschichte der Provenienz – wie werden schriftliche Zeugnisse gefunden und nach welchen Kriterien übersetzt?
In einer zunehmend durchdigitalisierten Gegenwart, wo die Briefwelt oft nur noch im Restbestand formeller Anschreiben zu finden ist, gilt es zu untersuchen, was den persönlichen Brief gegenüber heutigen Kommunikationsmedien auszeichnet: Was ist das Geheimnis von Briefwechseln? –
Und wie funktioniert Freundschaft, wenn nicht aus weitesten Fernen, wie etwa in Science Fiction-Visionen vorgedacht?
Das Verständnis von Freundschaft bei Jacques Derrida lässt sich nicht nur anhand seiner Texte zeigen, sondern vor allem in seinen Briefen. Hier entwickelte er Gedanken zur Freundschaft in denen sich traditionelle Konzepte der Philosophiegeschichte spiegeln.
An den Vortrag schließt sich am Freitag, den 16. Mai, um 10:00 Uhr ein vertiefender Workshop an.
Interessierte können auf Nachfrage Textmaterial erhalten.
Nicola Tams hat mit einer Arbeit zu den Briefen Derridas und seinem Freundschaftsbegriff promoviert. Sie lehrte Kultur- und Sozialphilosophie an verschiedenen Universitäten und ist außerdem literarisch sowie als Übersetzerin tätig. Neben ihren Forschungsschwerpunkten in Philosophie und Kulturkritik beschäftigt sie sich mit Gedichten, Essays und japanischer Kultur.