Gibt es Grenzen nachmetaphysischen Denkens? Jürgen Habermas als Denker der nachsäkularisierten Gesellschaft (Müller-Doohm)
Kategorie: Archiv
Di, 14. Juni, 19:30 Uhr, Lambertus-Saal
Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass in modernen, sich säkular verstehenden Gesellschaften eine neue Art von Konflikten entstanden ist, die mit der Rückkehr der Religionen zusammenhängt. Vor diesem Hintergrund wird der Frage nachgegangen, welchen Stellenwert religiöse Überzeugungen und Bindungen für die ethische Selbstfindung von Personen und Gruppen haben.
Dabei wird gezeigt, dass es geboten ist, nicht nur zwischen Recht, Moral und Ethik zu differenzieren, sondern es auch kein Zurück hinter die Unterscheidung zwischen Glauben und Wissen geben kann. Wie eine rettende Übersetzung religiöser Gebote in eine säkulare Sprache gedacht werden kann, wird am Beispiel jüngster Überlegungen von Jürgen Habermas erläutert.
Stefan Müller-Doohm war Professor für Soziologie an der Carl von Ossietzky Universität und ist Autor u. a. zweier in zahlreiche Sprachen übersetzter Biographien über Theodor W. Adorno und Jürgen Habermas.