„Heidegger müsste auch entmythologisiert werden“ – Zum Verhältnis von Rudolf Bultmann und Martin Heidegger (Konrad Hammann)

Kategorie: Archiv

Do., 29. Sept., 19:30 Uhr

Als Martin Heidegger im Herbst 1923 in Marburg seine Lehrtätigkeit aufnahm, kam es schon bald zum Austausch und zur intensiven Zusammenarbeit zwischen dem theologisch versierten Philosophen und dem aus bestimmten Gründen an der Philosophie stark interessierten Theologen Rudolf Bultmann. Von diesem Dialog profitierten seinerzeit auch die Schüler beider. Freilich zog Heidegger sich ab etwa 1928 aus dem Gespräch mit der Theologie zurück, während für Bultmann die Entfremdung von Heidegger durch dessen Freiburger Rektoratsrede 1933 besiegelt wurde.
Die Veranstaltung vergegenwärtigt die Stationen der intensiven Zusammenarbeit und der Entfremdung zwischen beiden Denkern mitsamt den dafür maßgeblichen philosophischen und theologischen Hintergründen, ohne dabei die anhaltende gegenseitige Wertschätzung Bultmanns und Heideggers in ihren verschiedenen Facetten zu übergehen.

Konrad Hammann ist Professor für Systematische sowie Historische hammannTheologie und ihre Didaktik an der Universität Münster. Seine Schwerpunkte liegen in Kirchen- und Frömmigkeitsgeschichte der Frühen Neuzeit sowie dogmatischen, ethischen und kirchengeschichtlichen Themen in ihrer Bedeutung für die religionspädagogische Praxis. Er ist u.a. Autor von »Rudolf Bultmann. Eine Biographie« (Tübingen 2009) oder »Hermann Gunkel. Eine Biographie« (Tübingen 2014).