Helmuth Plessner: 100 Jahre Grenzen der Gemeinschaft

Kategorie: Aktuelles // Allgemein // Tagungen

7.-9. November 2024, Karl Jaspers-Haus

2024 jährt sich das Erscheinen von Helmuth Plessners „Grenzen der Gemeinschaft. Eine Kritik des sozialen Radikalismus“ zum 100. Mal. Dies ist Anlass der Tagung vom 7.-9.11.2024 im Oldenburger Karl Jaspers-Haus, die von der Helmuth-Plessner-Gesellschaft in Kooperation mit der Deutschen Sporthochschule Köln, der Hochschule Düsseldorf und der Karl Jaspers-Gesellschaft Oldenburg ausgerichtet wird.
Plessners Werk verhandelt Themen, wie sie aktueller und brisanter kaum sein könnten. Es ist ein vehementes Plädoyer für die Notwendigkeit, personale Beziehungen prinzipiell als vermittelt zu denken;  ein Plädoyer für das Recht auf Distanz, für Takt und die soziale Unhintergehbarkeit von Diplomatie.

Die Tagung widmet sich den Fragen, ob Plessners Verhältnisbestimmungen von Gemeinschaft und Gesellschaft, von Privatheit und Öffentlichkeit, von sozialer Nähe und Distanz heute noch bedenkenswert sind. Sind seine Antworten veraltet – oder unabgegolten? Könnten sie heutige Debatten bereichern? Haben sie angesichts eklatanter Völkerrechtsbrüche oder angesichts des offensiven populistischen Madigmachens einer Personalität für Alle noch etwas zu sagen? Halten sie feministischer und dekolonialer Kritik stand? Lässt sich das Recht auf individuelle Autonomie, das Plessner formuliert, innerhalb aktueller Menschenrechtsdiskurse reformulieren? Nicht zuletzt: Lässt sich mit oder gegen Plessner ein historisch situierter Universalismus der Menschenrechtskonzeption formulieren und begründen?

Die Tagung steht auch für die interessierte Öffentlichkeit und Kurzentschlossene offen.

Hier das Programm:

Donnerstag, 7. November 2024

14.15h   Eröffnung und Begrüßung

14.30-15.30h     Wolfgang Eßbach: Ein kleines Buch mit vielen Enden. Plessners Grenzen der Gemeinschaft (Eröffnungsvortrag)

Kaffeepause

Paper-Diskussionen I

16.00-16.30h     Joachim Fischer: Grenzen im Sozialen. Zum Systemkern von Plessners Sozialtheorie in seiner Grenzschrift von 1924.

16.30-17.00h     Cornelius Bickel: Ferdinand Tönnies und Helmuth Plessner. Grundsätzliche Differenzen und partielle Gemeinsamkeiten

Kaffeepause

17.30-18.00h     Marcus Düwell: Grenzen der Gemeinschaft und umstrittene Identitäten

18.00-18.30h     Thomas Widlock: Über die Grenzen der Gemeinschaft hinaus: Plessner beyond Europe

Kaffeepause

19.00h   Abendvortrag Christoph Möllers:
Grenzen der Gemeinschaft in der Krise des Liberalismus

20.30h   Abendessen

Freitag, 8. November 2024

09.30-10.30h     Vortrag Gesa Lindemann: Der Staat als Vermittlung der Grenzen der Gemeinschaft mit den Grenzen der Gesellschaft

Kaffeepause

Paper-Diskussionen II

11.00-11.30h     Julian Polberg: Der Begriff der Seele in Plessners Grenzen der Gemeinschaft als Beitrag zu einer existenziellen Anthropologie

11.30-12.00h     Katrin Felgenhauer (Leipzig): Vom Recht auf Maske – Plessners Plädoyer für die Seele als Vorreiter der Care-Ethik (AT)

Kaffeepause

12.30-13.00h     Hans Roth: Arbeitstitel: Vom „Risiko der Lächerlicherkeit“ zur Kritik des Komischen. Plessners Grenzen der Gemeinschaft in komiktheoretischer Perspektive

13.00-15.00h     Mittagspause

Paper-Diskussionen III

15.00-15.30h     Nicola Tams: Transhumanismus in Mangranés Kunst, mit Plessner gelesen

16.00-16.45h     Vortrag Koo van der Wal: Erinnerungen an Helmuth Plessner

Abendprogramm

17.30-19.30h     HPG-Mitgliederversammlung

ab 20.00h           offener Abend

Samstag, 9. November 2024

10.00-11.00h     Vortrag N.N.

Paper-Diskussionen IV

11.30-12.00h     Petra Rogge: Der soziale Takt – oder die Kunst distanzierter Nähe

12.00-12.30h     Elisabeth Rädler: Die musikalische Metaphorik des Taktgefühls in Plessners Grenzen der Gemeinschaft

12.45h   Abschlusssitzung und Verabschiedung