Herrschen und Führen (Rainer Paris)
Kategorie: Archiv
Do., 22. Sept., 19:30 Uhr
„Herrschaft muss nicht sein, Führung ja.“ – Die Formulierung Dolf Sternbergers verweist auf die Notwendigkeit, analytisch und normativ zu unterscheiden, was gemeinhin unter dem Oberbegriff „Macht“ gefasst und nicht selten dämonisiert wird. Der Vortrag verssteht sich als mikrosoziologische Untersuchung von Machtprozessen. Er geht von der systematischen Unterscheidung zwischen Herrschen und Führen aus und untersucht die einschlägigen Konzepte von Max Weber und Robert Michels auf charakteristische Merkmale von Machtpraxen. Im zweiten Teil geht der Vortrag typischen Mischungsverhältnissen, Dilemmata und Einzelproblemen des Herrschens und Führens nach. Es werden drei – historisch und alltäglich – beispielhafte Situationen geschildert und diskutiert.
Rainer Paris, geb. 1948 in Oldenburg, war von 1994 bis 2013 Professor für Soziologie an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in Allgemeiner soziologischer Theorie, Mikrosoziologie und der Macht- und Organisationsforschung. U. a. veröffentlichte er folgende Bücher: »Gender, Liebe & Macht. Vier Einsprüche« (2008); »Neid. Von der Macht eines versteckten Gefühls« (2010); »Der Wille des Einen ist das Tun des Anderen. Aufsätze zur Machttheorie« (2015). Zudem erschienen zahlreiche Aufsätze in Fachzeitschriften und im »Merkur«.