„Ich war doch so verloren vor dem Leeren“. Anmerkungen zur Lebens- und Liebesgeschichte von Jeanne Hersch (Charles Linsmayer)

Kategorie: Archiv

Fr., 31. Aug., 19:00 Uhr

Jeanne Herschs Roman »Temps alternés« von 1942, der heute unter dem Titel »Erste Liebe« vorliegt, ist anders, als lange vermutet, nicht ein romanhaft verkapptes Schulbeispiel für die „philosophische Condition humaine als solche“ (Gaston Fessard). Genau besehen, vermittelt der zu Unrecht verkannte leise-poetische Liebesroman auf berührende Weise eine Ahnung davon, was für ein tragisches Schicksal sich hinter der kämpferischen und aufs höchste disziplinierten Erscheinung der legendären Philosophin Jeanne Hersch verborgen haben könnte.

Dr. Charles Linsmayer ist Publizist, Literaturkritiker und Schriftsteller. Er betreute für den Suhrkamp Verlag das 35-bändige »Weisse Programm Schweiz« und war Literaturredaktor beim Berner »Bund«, seit Mai 2002 ist er weiterhin als Autor für die Zeitung tätig. Jüngst erschien von ihm hrsg. »Lore Berger, ›Der barmherzige Hügel‹. Eine Geschichte gegen Thomas«, ergänzt um Fragmente aus dem Journal intime der Autorin. (Verlag Th. Gut, Zürich 2018).
2017 erhielt Linsmayer den Schweizer Literaturpreis.