Ist der Widerspruch wirklich die Norm des Wahren? (Elena Ficara)
Kategorie: Archiv // Junge Philosophie
Do., 11. Juli, 19:30 Uhr
Die These, der zufolge der Widerspruch die Norm des Wahren ist, geht in ihrer lateinischen Formulierung zurück auf Hegels Habilitationsthese „contradictio est regula veri“.
Die These hat jedoch eine lange Tradition hat, die mit der Geschichte der Dialektik Hand in Hand geht. Sie gibt Anlass zu vielen Fragen, unter anderen danach, was „regula“ in diesem Zusammenhang bedeutet. Und sofern die These impliziert, dass für jede wahre Aussage a, ihre Negation, non-a, auch wahr ist – bedeutet dies, dass dieser Trivialismus ein logisches Gesetz, eine Regel des Denkens ist?
Der Vortrag geht der Bedeutung der These vom Widerspruch als Norm des Wahren in historischer und in theoretischer Perspektive nach. Er untersucht, ob diese scheinbar paradoxe Ansicht nutzlos ist oder ob sie uns etwas Wichtiges über das Verhältnis von Wahrheit und Widerspruch sagen kann.
An den Vortrag schließt sich am Freitag , den 12. Juli, um 11:00 Uhr ein vertiefender Workshop an.
Anmeldung und Textmaterial sind über das Kontaktformular der Homepage möglich.
Jun.-Prof. Dr. Elena Ficara lehrt an der Universität Paderborn und verbringt derzeit ein Forschungsjahr als Alexander von Humboldt Stipendiatin in New York. Der Focus ihrer aktuellen Forschung liegt in der zeitgenössischen philosophischen Logik und Metaphysik. Von ihr erschien u.a.: »Skeptizismus und Philosophie. Kant, Fichte, Hegel« (Amsterdam 2012) »Contradictions. Logic, History, Actuality« (Berlin-New York, 2014), »Texte zur Hermeneutik« (Stuttgart 2015).