Krisis in der entzauberten Welt. Max Webers „Wissenschaft als Beruf mit Resonanzen“ (Jens Ochlast und Matthias Bormuth)
Kategorie: Archiv
Mi., 25. April, 19:30 Uhr
Der Abend eröffnet die Reihe „Krisis der Moderne“. Die Rede „Wissenschaft als Beruf“, die der Soziologe Max Weber im November 1917 hielt, stellt sie in den größeren Horizont der „Entzauberung der Welt“. Webers leitende Fragen, wie der Sinnverlust durch die Rationalisierung und Intellektualisierung der Lebenswelt entstehe und wie die Wissenschaften ihm begegnen könnten, lösten damals große Resonanzen aus und sind bis heute aktuell.
Die in diesem Band neben dem legendären Aufsatz Webers versammelten Texte seiner Zeitgenossen rufen dessen Gedanken zur „Entzauberung der Welt“ wach, die angesichts ideologischer Weltanschauungen auch heute herausfordern, über Reichweite und Grenzen rationalen Handelns nachzudenken. Sie vergegewärtigen eine Debatte und ihre auch heute noch gültigen Argumente, die zeigen, dass bereits vor 100 Jahren die Wissenschaft in ähnlicher Weise wie heute unter Druck stand.
Der Ideenhistoriker Matthias Bormuth, der die Rede mit ihren Resonanzen zuletzt neu ediert hat, führt in die wichtigsten Gedanken Webers ein.
In der Lesung durch Jens Ochlast werden kommen neben Weber selbst auch Zeitgenossen wie Karl Jaspers, Karl Löwith und Hugo von Hofmannsthal zu Wort.
Jens Ochlast ist festes Ensemblemitglied des Oldenburgischen Staatstheaters.
Matthias Bormuth hat die Heisenberg-Professur für vergleichende Ideengeschichte am Institut für Philosophie der Carl von Ossietzky Universität inne und ist Vorsitzender der Karl Jaspers-Gesellschaft.