Martin Heidegger: Endliches Dasein in einer endlichen Welt (Martina Roesner)
Kategorie: Aktuelles // Junge Philosophie
Fr., 01. November 2024, 19:30 Uhr
Martin Heidegger ist dafür bekannt, Grundmotive der abendländischen Philosophietradition neu zu denken. So gibt er schon früh dem Begriff der Unendlichkeit, der im Übergang vom Spätmittelalter zur Neuzeit geprägt wurde, eine neue Bedeutung. Hatte man im Gegensatz zum geschlossenen Kosmos der antiken und mittelalterlichen Weltsicht sowohl das materielle Universum als auch den Menschen als Formen von Unendlichkeit begriffen, stellt er sein Denken unter das Zeichen einer Rückkehr zur Endlichkeit.
Der Vortrag will der Entwicklung von Heideggers anthropologischen und kosmologischen Endlichkeitsbegriff nachgehen. Er zeigt auf, wie die Auffassung von Endlichkeit aus Sein und Zeit in seinem späteren Denken durch die archaisierende Konzeption einer endlichen Ordnung der vier „Weltgegenden“ abgelöst wird.
Prof. Dr. Martina Roesner hat nach Studien und Tätigkeiten in Rom, Paris, Salzburg, Wien und Tübingen den Lehrstuhl für Philosophie und Philosophiegeschichte an der Theologischen Hochschule im schweizerischen Chur inne. Ihre Schwerpunkte liegen in der mittelalterlichen und neuzeitlichen Philosophiegeschichte, der Phänomenologie, der Metaphysik, der Philosophischen Anthropologie und der Religionsphilosophie.