Negative Dialektik heute (Guido Kreis)
Kategorie: Archiv // Junge Philosophie
Fr., 19. Jan., 19:30 Uhr
Lässt sich Adornos »Negative Dialektik« heute systematisch verteidigen? –
Aus Adornos Überlegungen zur globalen Nichtidentität lässt sich insbesondere eine negative Dialektik des Unendlichen rekonstruieren: Wir vermögen weder die absolut unendlich große Totalität alles dessen, was es gibt, widerspruchsfrei zu denken, noch eine notwendige Bedingung empirischen Wissens; das Gegebensein unserer Informationen über die Wirklichkeit. Von besonderem Interesse ist dabei Adornos konstruktive Antwort, die in einer Theorie des konstellativen Wissens besteht.
Der Vortrag möchte Konsequenzen beleuchten, die die Idee des konstellativen Wissens für die praktische Philosophie haben könnte. Damit einher geht der Vorschlag, dass sich auch Adornos negative Moralphilosophie konstruktiv durch eine Theorie des konstellativen Lebens ergänzen lässt. Dabei sollen konstruktive Ansätze zu einer kritischen Ontologie, Erkenntnistheorie und praktischen Philosophie in Adornos »Negativer Dialektik« deutlich werden.
Zur Vertiefung des Themas wird am Sa., den 20. Januar, von 10-18 Uhr ein Workshop im Karl Jaspers-Haus angeboten.
Anmeldung und Textmaterial über das Kontaktformular der Homepage.
Guido Kreis ist Associate Professor an der Universität Aarhus. Sein Forschungsschwerpunkte liegen in Theoretische Philosophie, Philosophie des objektiven Geistes und Geschichte der Philosophie. Er ist Autor von u.a. »Negative Dialektik des Unendlichen – Kant, Hegel, Cantor« (2015), jüngst erschien von ihm hrsg. »Ernst Cassirer über Rousseau«.