New York Intellectuals. Hannah Arendt und Alfred Kazin (Helgard Mahrdt)

Kategorie: Aktuelles // Allgemein

Di., 27. Mai 2025, 19:30 Uhr

Lesung und Gespräch

Als Hannah Arendt 1941 nach New York kam, wurde sie binnen weniger Jahre Teil der Szene, die aus liberalen Intellektuellen jüdischer Herkunft, u.a. um Zeitschriften wie „Partisan Review“, existierte. Besonders nahe stand sie dem Literaturkritiker Alfred Kazin, der „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ im Englischen stark bearbeitet hatte und selbst als Autor in jenen Jahren bekannt wurde.

© Spiegel Geschichte, Foto: Fred Stein / picture alliance

Ihr Briefwechsel wurde von der Germanistin und Philosophin Dr. Helgard Mahrdt ediert. Die Korrespondenz illustriert u.a. ihr andauerndes Gespräch über philosophische Weltliteratur wie Franz Kafka, William Faulkner, Hermann Broch und Simone Weil.

Der Austausch führt die amerikanische Hannah Arendt vor Augen, die auch offen für die jüdische Erfahrung ist, welche die Einwanderung aus dem östlichen Europa um 1900 mit sich brachte.

 

Und zugleich offenbart die Edition ihre spezielle deutsche Perspektive, in der Bildung und Kultur selbstverständlich sind. Dagegen musste sich der junge Kazin nach seinem großen Erfolg „On Native Grounds“, der Hannah Arendt als amerikanische Literaturhistorie sehr beeindruckte, mit seinen späteren Büchern und Artikeln erst den Weg nach Manhattan unter die New York Intellectuals bahnen, wie seine Autobiographien „Walker in the City“ und „New York Jew“ zeigen.

Alfred Kazin 1946, © the marginalin, Foto: Henri Cartier-Bresson/Magnum

Nach der Vorstellung dieser außergewöhnlichen Freundschaft liest Malte Unverzagt einige Briefe, die Helgard Mahrdt im Gespräch mit Matthias Bormuth und dem Publikum weiter diskutiert.

Dr. Helgard Mahrdt arbeitete vor allem über Ingeborg Bachmann, Herta Müller und Hannah Arendt; sie lehrte deutsche Literatur an den Universitäten Tromsø und Oslo, war Gastprofessorin in Ljubljana, und Fellow an der Library of Congress in Washington D.C. Neben dem Briefwechsel publizierte sie u.a.: „Hannah Arendt and the Notion of Plurality“ (2018), „Denken und Schreiben ─‚Ansiedlungsversuche’ in der Welt: Ingeborg Bachmann und Hannah Arendt” (2010).