Friedrich Nietzsche: Modernität als Freiheit von und zur Religion (Michael Steinmann)
Kategorie: Archiv
Mo., 13. Juli, 19:30 Uhr
Nietzsches Kritik an der christlich-jüdischen Religion ist zutiefst ambivalent: Sie kann nicht nur als Ablehnung der monotheistischen Gottesvorstellung gelesen werden, sondern auch als Versuch, einen neuen Zugang zu religiösen Selbst- und Weltverhältnissen zu schaffen. Nietzsches Werk gibt weder metaphysische Begrifflichkeit noch eine religiös geprägte Sprache jemals ganz auf, vor allem dort, wo es ihm darum geht, ein Gegengewicht gegen die Auswirkungen der fortgeschrittenen Moderne zu schaffen. Der Vortrag geht einigen der sich daraus ergebenden Ambivalenzen nach, vor allem in der Frage nach der Bedeutung des Übergangs von der frühen zur mittleren Werkphase.
Michael Steinmann, wurde in Tübingen mit einer Arbeit zur Ethik Friedrich Nietzsches (1997) promoviert, habilitierte sich in Freiburg mit einer Arbeit zu Heideggers Sprachdenken (2006). Seit 2008 ist er Professor am Stevens Institute of Technology in Hoboken, New Jersey. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Hermeneutik und Phänomenologie, vor allem Nietzsche und Heidegger sowie Ethik.