„Schütteln Sie den Vasari…“ Kunsthistorische Profile (Martin Warnke)

Kategorie: Archiv

Mi., 6. Dez., 19:30 Uhr

Martin Warnkes neuer Band »Schütteln Sie den Vasari…« bietet kunsthistorische Profile von Vasari bis zur Gegenwart. Der Kunsthistoriker skizziert in sublimer Eleganz Profile, die von Vasari über Jacob Burckhardt bis zu Klassikern des 20. Jahrhunderts reichen. Die Schule um Aby Warburg bildet mit Essays zu Erwin Panofsky und Ernst Gombrich ein Zentrum seiner Porträts.
Zudem wirft Warnke seinen genauen Blick auf Kunsthistoriker, die nach 1933 ins Exil gezwungen wurden. Seine Überlegungen zum »Hofkünstler«, der die subversive Kraft der Kunst in aller Abhängigkeit zu nutzen weiß, zeigen an, wie sehr Warnke die implizite Darstellung als Medium kultureller und politischer Kritik schätzt.

In Lesung und Gespräch stellen wir das neueste Buch des Kunsthistorikers Martin Warnke vor, das anlässlich seines 80. Geburstages im Oktober dieses Jahres erschien und mit einem enthusiastischen Essay von Horst Bredekamp eingeleitet wird, der die Begegnung mit dem Lehrer als entscheidendes sokratisches Erlebnis nachzeichnet.

Martin Warnke war nach dem Studium in München, Madrid und BerlinMartin Warnke  1964 mehrere Monate Berichterstatter der Frankfurter Auschwitz-Prozesse für die »Stuttgarter Zeitung«, danach Volontär an den Berliner Museen. 1970 habilitierte er sich als Kunsthistoriker mit seiner Forschung über die Organisationsformen der frühneuzeitlichen Hofkunst. Von 1971 bis 1978 lehrte er Kunstgeschichte an der Universität Marburg und anschließend  bis zur Emeritierung 2003 an der Universität Hamburg.
Im Fokus seiner Forschung stehen die politischen und sozialen Bedingungen von Kunst. Als Leibniz-Preisträger (1990) setzte er wichtige Impulse zur Erforschung der Politischen Ikonographie. Wichtige Werke im letzten Jahrzehnt sind: »Velázquez. Form und Reform« (DuMOnt 2005); »Bildwirklichkeiten« (Wallstein 2005), »Rubens. Leben und Werk« (DuMont 2006), »Zeitgenossenschaft« (Diaphanes 2014).

(Foto: Vito Oražem)