„So habe ich es also mit dem Buch einfach gewagt.“ Peter Suhrkamps Weg vom Lehrerseminar in den eigenen Verlag. Ausstellungseröffnung (Wolfgang Schopf)
Kategorie: Archiv
Di., 18. Okt., 18:30 Uhr, BIS-Saal, CvO Universität
Das Wagnis Buch: Ausstellung über den Werdegang des Verlegers Peter Suhrkamp.
Schau bis Ende November in der Universitätsbibliothek zu sehen –
Eröffnung und Vortrag am 18. Oktober
Die Ausstellung, wirft Schlaglichter auf Konstellationen in Suhrkamps Laufbahn und dessen literarisches Wirken als „Ausdruck einer Kontinuität, die aus einer Verkettung von Brüchen entstand“. Verlagsdokumente aus dem Suhrkamp-Archiv zeichnen den Weg des Kirchhatteners vom Oldenburger Land in die Redaktion der „Neuen Rundschau“ des Fischer-Verlags in Berlin 1933 nach. Darauf folgten die als Treuhänderschaft verstandene Übernahme des Verlags aus den Händen der ins Exil gedrängten Familie Fischer und der heikle Weg durch die nationalsozialistische Kulturpolitik an der Seite von Annemarie Seidel, der Suhrkamp in KZ- und Gestapo-Haft führte. Dokumente und Selbstaussagen aus der Zeit nach 1945 veranschaulichen den Wiederaufbau des Verlags in Berlin und Frankfurt am Main sowie die Kontaktpflege Suhrkamps bis zu seinem Tod 1959 mit den Autoren, von denen manche Freunde wurden.
Vortrag wie Ausstellung zählen zu mehreren Veranstaltungen, die Peter Suhrkamp im Jahr seines 125. Geburtstags in der Reihe „Protestantische Profile“ gewidmet sind.
Diese Reihe ist ein Kooperationsprojekt des Instituts für Philosophie, der Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, der Evangelischen Stadtkirchenarbeit, der Landesbibliothek Oldenburg und der Karl Jaspers-Gesellschaft.
Der Kurator der Schau, Wolfgang Schopf, ist Leiter des Literaturarchivs der Universität Frankfurt am Main und betreute in den Jahren 2000 bis 2009 die Archive der Verlage Suhrkamp und Insel, wobei u.a. Editionen der Korrespondenz von Theodor W. Adorno mit Peter Suhrkamp und Siegfried Unseld, Adorno und Siegfried Kracauer oder Wolfgang Koeppen und Unseld entstanden. Zu Peter Suhrkamps 125. Geburtstag in diesem Jahr gab Schopf den Briefwechsel des Verlegers mit seiner Frau Annemarie Seidel heraus: „Nun leb wohl! Und hab’s gut!“ Briefe 1935-1959.