„Staub und Asche sein…“. Endlichkeit und „Kreaturgefühl“ bei Rudolf Otto (Peter Schüz)

Kategorie: Aktuelles // Allgemein

Fr., 24. Januar 2025, 19:30 Uhr

Die klassische Moderne gilt in besonderer Weise auch als Zeitalter der Endlichkeitsreflexion. Nicht selten wurde der Begriff Angst zur Grundsignatur des modernen Lebensgefühls erhoben. Dies stellt die Religionsphilosophie vor besondere Herausforderungen, denn die These, es sei Religion in ihrem Wesen nichts anderes als Angst- und Endlichkeitsbewältigung, gilt seit Alters her als Schlüsselargument der Religionskritik.

Rudolf Otto entwarf demgegenüber mit seinem klassischen Werk über „Das Heilige“ von 1917 eine fulminante Gegenrede, in der die Selbstständigkeit der Religion anhand einer ganz eigenen Kategorie der Angst und des Endlichkeitsbewusstseins begründet wird. In seiner religionspsychologisch-phänomenologischen Frömmigkeitstheorie beschrieb Otto die Idee des „Kreaturgefühls“ und des „mysterium tremendum“ als eine Art Urphänomen der Religionsgeschichte und stieß damit auf nachhaltige Resonanz. Der Vortrag zeichnet die Entstehungszusammenhänge dieses Gedankens und Grundzüge seiner Wirkungsgeschichte nach, um am Ende auch eine Brücke in die Gegenwart und zu aktuellen Herausforderungen einer Theorie der Religion und des Christentums zu schlagen.

An den Vortrag schließt sich am Samstag, den 25. Januar, von 10 bis 14 Uhr ein Workshop an. Interessierten kann auf Nachfrage Textmaterial zur Verfügung gestellt werden.