„Suhrkamp war meine Universität.“ Erinnerungen eines Verlegers (Michael Krüger)
Kategorie: Archiv
Do., 27, Okt., 16:00 Uhr, BIS-Saal, CvO Universität
Der Verleger Michael Krüger schildert seinen eigenen Bildungsweg ausgehend von seiner Kindheit, die er weitgehend bei den Großeltern zubrachte, die auf dem staatlich enteigneten Familiengut in Sachsen-Anhalt nur mehr ein Dachzimmer ihr Eigen nennen konnten. Von den Streifzügen, die er mit dem kenntnisreichen Großvater durch Wald und Wiesen unternahm, führt sein Weg in die Schule nach Berlin, wo Krüger nach Abitur und Mauerbau eine Lehre in einer Verlagsbuchhandlung und Druckerei beginnt; außerdem ist er abends als Gasthörer an der Freien Universität eingeschrieben, unter anderem bei dem Germanisten Peter Szondi.
Die „edition suhrkamp“ wird ihm zunehmend zu einer „mobilen Ersatz-Universität“; Krüger arbeitet auch in einem Charlottenburger Theater und lernt neben verschiedenen Schriftstellern schließlich den Sohn eines Verlegers kennen, welcher ihm eine Anstellung in der internationalen Buchabteilung im Londoner Kaufhaus „Harrods“ vermittelt. Erst nach zwei Jahren sollte er wieder nach Berlin zurückkehren und Lektor beim Hanser Verlag werden.
Michael Krüger, geb. 1943, war ab 1968 im Hanser-Verlag tätig, wurde 1986 dessen literarischer Leiter und fungierte von 1995 bis 2013 als verlegerischer Geschäftsführer. Seitdem ist er Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Krüger ist Autor von Gedichten, Novellen und Erzählungen sowie verschiedener Romane. Zuletzt erschienen Der Gott hinter dem Fenster: Erzählungen (Haymon 2015) und der Roman Das Irrenhaus (Haymon 2016).