Thea Sternheim. Die Pariser Jahre (Thomas Ehrsam, Franziska Vondrlik)

Kategorie: Aktuelles // Allgemein

Mi., 26. März 2025, 19:30 Uhr

Buchvorstellung und Lesung

»Ein einmaliges Zeugnis eines Jahrhunderts, seiner Größe, seines Größenwahns, seiner Niedrigkeit.« Fritz J. Raddatz

Thea Sternheim ist eine der großen Chronistinnen des 20. Jahrhunderts. Sie führte über sechs Jahrzehnte ein literarisches Tagebuch, vor allem auch in den Jahren des Pariser Exils nach 1933. Sternheim, die Freundin vieler Künstler, hielt ihre persönlichen Begegnungen mit Persönlichkeiten wie Gottfried Benn, Pablo Picasso, Max Ernst, André Gide und Julien Green fest. Sie beobachtete mit Hellsicht und scharfem Sinn Zeitläufte und politische Katastrophen und führte gleichzeitig den Kampf um Selbständigkeit und die Suche nach geistiger Orientierung.

Ihr Tagebuch bietet ein Panorama der deutschen und französischen Kultur und Politik des 20. Jahrhundert. Es ist das Dokument eines wachen und freien Geistes, für den Ästhetik, Moral und Politik stets eine Einheit bildeten. Es zählt zu den großen Diarien der deutschsprachigen Literatur.

Die Auswahl aus ihrer Pariser Zeit 1932-1949 zeigt Thea Sternheim in der Emigration, der drückenden Vorkriegszeit, als Häftling im Lager Gurs, dann unter deutscher Besatzung und schließlich in der auch in Frankreich schwierigen Nachkriegszeit.

 

© Aufbau Verlag, Die andere Bibliothek

Der Editor Thomas Ehrsam stellt einzelne Passagen vor, die von der Oldenburger Schauspielerin Franziska Vondrlik gelesen werden.

Der bei Berlin in Mecklenburg-Vorpommern lebende Schweizer Germanist Thomas Ehrsam gab gemeinsam mit Regula Wyss die Tagebücher Thea Sternheims in fünf Bänden heraus (Wallstein 2002). Die aktuelle Auswahl erscheint in der Anderen Bibliothek als Thea Sternheim: Die Pariser Jahre (Aufbau 2024).  Ehrsam edierte unter anderem auch den Briefwechsel zwischen Gottfried Benn und Thea Sternheim (Wallstein 2004).

© Foto Ulrich Wüst

Die Schauspielerin und Sprecherin Franziska Vondrlik ist festes Ensemblemitglied des Theaters der Oldenburger Kulturetage. Ihre besondere Leidenschaft gilt der Literatur und dem Chanson. Zuletzt trat sie im Karl Jaspers-Haus mit ihrem Programm über die jüdische Dichterin Mascha Kaléko auf.