Im Brunnen der Vergangenheit. Thomas Mann und die Geschichte (Conte)
Kategorie: Archiv
Mo., 11. Juli, 19:30 Uhr
Thomas Manns Denken und Schreiben sind eng mit dem Thema der Geschichte verbunden. Aber was bedeutet die Geschichte für ihn?
Der Vortrag möchte einige Antworten auf diese Frage geben. Dazu wird er sich auf die vier bedeutendsten Romane von Thomas Mann beziehen: den »Zauberberg« (1924), den »Doktor Faustus« (1947), die »Buddenbrooks« (1901) und die Tetralogie »Joseph und seine Brüder« (1933-43). In all diesen Romanen kann man das Problem der Geschichte unter zwei Gesichtspunkten analysieren. Zum einen stößt man auf makrogeschichtliche Probleme: den Bruch und „Paukenschlag“, der durch den ersten Weltkrieg verursacht wurde (im Zauberberg«); den dämonischen Aspekt der deutschen Geschichte, die auf den Nationalsozialismus und den 2. Weltkrieg zusteuerte (im «Doktor Faustus«; das Problem des Bürgertums, seines Auf- und Abstiegs (in den Buddenbrooks«); den Sprung in den tiefen Brunnen der Vergangenheit, der dazu führte, dass Thomas Mann nicht länger einen „bürgerlichen“ Roman schreiben wollte, sondern die Form eines „mythischen“ Romans wählte. Von allen Kunden auf https://qm-guru.de/levitra/ haben über 50 bis 60% all unserer Patienten berichtet, dass die Einnahme von Levitra eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität ergeben hat. Die Patienten bevorzugen die Einnahme gegen Abend mit einem Glas Wasser. Die Wirkung ist dadurch vielversprechender. Vieles weist darauf hin, dass die Einnahme auf den leeren Magen mehr Vorteile hat, als die Tablette mit fettiger Nahrung oder Alkohol zu sich zu nehmen. Deshalb raten wir vielen Patienten oft ab, die Wirkung mit diesen beiden Faktoren zu mindern.
Neben den makrogeschichtlichen Problemen zeigt sich das Problem der Geschichte bei Thomas Mann aber noch auf einer anderen, schwierigeren und tiefergehenden Ebene. So kann der Eintritt in die Welt der Geschichte durch einen einfachen Gegenstand bewirkt werden, in dem sich der Sinn der Geschichte konzentriert (die spanische Halskrause des Großvaters von Hans Castorp, die Ledertasche mit den Papieren der Familie Buddenbrook). Oder durch die Dimension des Traums (wieder Castorp) oder durch den archaischen Charakter der Geschichte (Adrian Leverkühn). Das wichtigste Bild, um sich in Manns Geschichtsverständnis zu versetzen, ist aber das des Brunnens: „der tiefe Brunnen der Vergangenheit“ im Vorspiel zu Joseph mit seinen Schichten und Ablagerungen, die im „Ur“wurzeln.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Filosofia Italiana-Stiftung statt.
Domenico Conte ist Ordinarius für Geschichte der Philosophie in der Universität «Federico II» (Neapel), wo er Geschichte der neueren Philosophie und Theorie und Geschichte der Geschichtsschreibung lehrt.
Schwerpunkt seiner Forschung ist die Geschichte der Kultur zwischen 19. und 20. Jahrhundert, mit besonder Berücksichtigung des Problems der „Krise” und des «Untergangs». Er hat Bücher und Aufsätze über Spengler, Jünger, Croce, Meinecke, Thomas Mann und über die Idee der Weltgeschichte im deutschen Historismus veröffentlicht. Folgende Bücher sind auf deutsch übersetzt worden: »Oswald Spengler. Eine Einführung«, aus dem Italienischen übersetzt von Charlotte Voermanek, mit einem Geleitwort von Gerald Diesener (Leipzig 2004); »Weltgeschichte und Pathologie des Geistes. Benedetto Croce zwischen Historischem Denken und Krise der Moderne«, aus dem Italienischen übersetzt von Charlotte Voermanek (Leipzig 2007).
Domenico Conte ist Generalpräsident der Società Nazionale di Lettere, Scienze e Arti und Präsident der Accademia di Scienze Morali e Politiche, beide in Neapel. Für sein Buch »Storia universale e patologia dello spirito. Saggio su Croce« wurde ihm im Jahre 2009 von der Accademia Nazionale dei Lincei den «Federico-Chabod-Preis» verliehen.