Dostojewskij-Abend mit Ursula Keller und Igor Ebanoidze

Kategorie: Allgemein

Di., 19.Juli 2022, 19:30 Uhr

Dostojewskij und die Frauen – Aufzeichnungen aus dem Untergrund 

Ein Gespräch

Ursula Keller hat als Slawistin und Übersetzerin in jüngster Zeit zwei Bücher zu und von Fjodor Dostojewskij vorgelegt, dessen 200. Geburtstag ins Jahr 2021 fiel. Zum einen widmete sie sich gemeinsam mit Natalia Sharandak literarisch dem Thema „Dostojewskij und die Frauen“; und zum anderen legte sie eine Neuübersetzung des philosophisch aufschlußreichen Frühwerkes „Aufzeichnungen aus dem Untergrund“ vor.

In Lesung und Gespräch mit dem Moskauer Literaturhistoriker und Übersetzer Igor Ebanoidze geht sie Leben und Werk des russischen Klassikers entlang der beiden Bücher nach.

Auf der Grundlage von Erinnerungen, Briefen, Tagebüchern und neuen biographischen Forschungen beleuchtet diese Biografie erstmals, wie die Frauen Dostojewskijs Leben, seine Ansichten über die Rolle der Frau in der Gesellschaft und die Frauengestalten in seinen Werken beeinflusst haben.

© Insel Verlag

Ein ehemaliger Beamter sitzt verbittert in seiner Kellerwohnung am Stadtrand von St. Petersburg und klagt die Welt an. Obwohl erst in den Vierzigern, hat er seinen Dienst quittiert und lebt von einer kleinen Erbschaft mehr schlecht als recht. Was seinen Furor erregt, ist der »moderne Mensch« und die von diesem geprägte Gesellschaft. Mit hemmungsloser Offenheit berichtet er auch über seine eigenen Erfahrungen des Scheiterns, von Entfremdungen und Missverständnissen. Je weiter er sich in seine Generalabrechnung hineinsteigert, desto unerbittlicher wird er gegen sich selbst.

© Manesse Verlag

Ursula Keller (*1964) studierte Slawistik und Germanistik. Für Forschungsaufenthalte reiste sie oft nach Russland. Bis 2002 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Slavische Philologie am  Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin. Heute lebt sie als freie Autorin und Übersetzerin in Berlin-Charlottenburg.

Igor Ebanoidze studierte am Maxim Gorki-Literatur-Institut und promovierte in Moskau zum frühen Schaffen Thomas Manns. Von 2004 bis 2014 arbeitete er als Herausgeber und Übersetzer an der 13-bändigen Friedrich Nietzsche-Gesamtausgabe. Zurzeit ist er Leiter des Verlages „Kulturnaja revolutsija” und Mitarbeiter des Instituts für die Weltliteratur. 2015 wurde er mit der Medaille des Instituts für Philosophie der Russischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet.