Von Wilhelm und Alexander von Humboldt zu einem Humboldt Forum in der Mitte von Berlin (Rudolf Prinz zur Lippe)

Kategorie: Archiv

Mi., 13. Mai, 19:30 Uhr

Wilhelm und Alexander von Humboldt, zwei deutsche Weltbürger, sind Vorbilder für ein Zusammenwirken zwischen den Kontinenten im menschlich engagierten interkulturellen Gegenüber. Der eine auf den Spuren fremder Weltansichten im Medium der Sprachen, der andere in der vergleichenden Erforschung der Weltgegenden in ihrer Erdgestalt, Kultur und Geschichte von Südamerika bis Sibirien.
Zitate aus je fünf bis sechs ihrer Werke zu grundlegenden Fragen solchen Interesses an der Welt der Menschheit zeigen ein gemeinsames Verständnis beider, ganz anders als in der üblichen Betrachtung auch von Experten, die immer wieder den einen als Sprachforscher von dem anderen als Naturwissenschaftler trennen. Vor der Verfügungswut des 19. Jahrhunderts und seinem forcierten Eurozentrismus haben sie Wege aufgezeigt und beschritten, die uns für einen „Dialog der Kulturen“ gegenüber den Problemen der globalisierten Welt die wesentlichen Bedingungen schaffen helfen, wie sie ein zukünftiges Humboldt Forum in der Mitte von Berlin braucht.

In der Lesung sind die Passagen so aufgebaut, dass sie die Brüder auf einander antworten lassen.

Rudolf Prinz zur Lippe war Schüler von Karlfried Graf Dürckheim und habiliterte sich bei Theodor W. Adorno mit der „Naturbeherrschung am Menschen“ (Suhrkamp 1974) für zurLippeSozialphilosophie und Aesthetik. Er lehrte von 1971 bis 1976 in Frankfurt/M. Philosophie und Soziologie und war von 1974 an Inhaber des Lehrstuhls für Ästhetik an der Universität Oldenburg, wo er 1989 die „Karl Jaspers Vorlesungen zu Fragen der Zeit” initiierte. Seit 2003 konzentriert zur Lippe sich auf die künstlerische Arbeit Gestischer Malerei im Kloster Hude und in Berlin. Seit 2010 hat er Ausstellungen in und mit der Werkstattgalerie Berlin (Paris, Vilnius, Hamburg, Kleipeda, Siena, Rimini, Poznan).
Er ist u.a Autor von „Das Denken zum Tanzen bringen“ (Alber Verlag 2010) und „Plurale Ökonomie“ (Alber 2012); zur Zeit arbeitet er an „Energien gestischer Malerei“.
Rudolf zur Lippe ist Ehrenmitglied der Karl Jaspers-Gesellschaft.

(© Foto: Courtesy of Felizitas von Schönborn)