Was treibt die Umweltkrise an? Eine Naturphilosophische Erkundung (Koo van der Wal)
Kategorie: Aktuelles // Allgemein
Di., 28. Mai 2024, 19:30 Uhr
Die ökologische Krise hängt mit einem reduzierten Naturverständnis in der Moderne zusammen, dessen Grund das sogenannte “mechanisierte Weltbild” der Neuzeit ist. Aus dieser Sicht ist die Natur ein Ensemble toter, inerter Dinge ohne Innenseite und eigene Aktivität und infolgedessen ein Inventar von Ressourcen. Die ‚Lösung’ der genannten Krise erfordert also ein neues Naturbild.
Der Vortrag erkundet entsprechend jüngste Anschauungen in den Natur- und Lebenswissenschaften, die Umrisse einer dynamischen, kreativen, offenen und vielfältigen Natur aufscheinen lassen. Ein solches Naturverständnis könnte auch die Grundlage für die Anerkennung eines intrinsischen Wertes natürlicher Gegebenheiten bilden.
So können vielleicht faszinierende Entwicklungen in den Natur- und Biowissenschaften eine ganz neue Sicht der Natur eröffnen. Diese ist mit der Hoffnung verbunden, dass dieses neue Naturbild zu einem schonenderen Umgang mit unserer natürlichen Umwelt führen könnte.
Prof. Dr. Koo van der Wal war Professor für Philosophie an der Universität Amsterdam und nachher an der Erasmus Universität Rotterdam. Er publizierte auf den Gebieten der Ethik und Rechtsphilosophie, der Sozial- und Kulturphilosophie und der Natur- und Umweltphilosophie. Letzte Veröffentlichungen in deutscher Sprache: Die Wirklichkeit aus neuer Sicht. Für eine andere Naturphilosophie (2017), Philosophie und Spiritualität. Wiederaufnahme einer ursprünglichen Beziehung (2022) und Was treibt die Umweltkrise an? Eine philosophische Erkundung (2023).