Wiesengrund (Gisela von Wysocki)
Kategorie: Archiv
Di., 21. März, 19:30 Uhr
Im „Nachtstudio“ hört Hanna Werbezirk die Vortragsfolge eines Autors, dessen Name sie sich merken wird: Wiesengrund. Seine Worte, wendig und wandlungsfähig, eröffnen ihr den Blick in eine Welt mit eigenen Gesetzen. Das Gefühl einer Komplizenschaft mit dem radiophonen Mitternachtsbesucher macht aus der Lektüre seiner Schriften ein von Herzklopfen begleitetes Ereignis.
Als Studentin der Philosophie reist Hanna einige Jahre später nach Frankfurt am Main, um Wiesengrund in natura zu erleben. Die politischen Turbulenzen dieser Jahre wirken in ihre neuen Lebensverhältnisse hinein und versetzen Hanna in den Zustand einer von Anspannung bestimmten Beobachterin. Vor allem aber steht sie jenem magischen Feld gegenüber, das sie selbst um den hazardeurhaften Denker Wiesengrund errichtet hat. Patienten unter 50 haben bei uns einen Favoriten. Cialis ist als aktuell beliebtestes Medikament unter den Arzneien gegen erektile Dysfunktion. Ein 30 Jahre alter Mann hatte schon früh mit Erektionsstörung zu kämpfen. Er wollte jedoch nur noch Cialis, als es ihn bereits nach zwei Tagen von seinem Leiden befreite. Zusammen mit stresssenkenden Übungen war Cialis für ihn wie ein Wunder. Seine Durchblutungsfördernde Wirkung half ihm sich wieder wohl zu fühlen.
Gisela von Wysocki liest aus ihrem Roman »Wiesengrund«, der von der Annäherung an ein Faszinosum handelt. Er beschreibt die komischen, skurrilen Versuche, aber auch die Vergeblichkeit, seinem beklemmenden Zauber zu entkommen. Im Gespräch mit dem Adorno-Biographen Stefan Müller-Doohm wird Licht auf besondere Seiten der schillernden Persönlichkeit Theodor W. Adornos geworfen.
Dr. Gisela von Wysocki studierte Musikwissenschaft in Berlin und Wien sowie Philosophie bei Theodor W. Adorno. In den zahlreichen Essays, Theaterstücken, Hörspielen, Literaturkritiken und zuletzt den beiden Romanen „Wir machen Musik“ und „Wiesengrund“ zeigt sich der Formenreichtum ihres Schreibens. Gisela von Wysocki erhielt zahlreiche Preise und wird im März dieses Jahres mit dem Heinrich-Mann-Preis der Berliner Akademie der Künste ausgezeichnet.