Zurück zu Marx. Marburger Erinnerungen an den roten Aufbruch (Manfred Geier)
Kategorie: Archiv
Di., 30. Okt. ,19:30 Uhr, Landesbibliothek
Während die studentische Oppositionsbewegung der sechziger Jahre an fast allen deutschen Universitäten einen spontanen, oft auch utopischen Charakter besaß, war sie in Marburg/Lahn von Anfang an stärker theoretisch orientiert.
Es dominierrte die kritische Kopfarbeit im Geist von Karl Marx. Bevor gehandelt werden musste, galt es nachzudenken und strategische Perspektiven zur Problemlösung zu entwickeln. Eine Schlüsselrolle spielte dabei der Verfassungsrechtler und Politologe Wolfgang Abendroth, der seit 1951 als einziger Marxist auf einem westdeutschen Lehrstuhl tätig war. Um ihn bildete sich eine „Marburger Schule“, deren Programmideen dann auch auf andere Fächer übergriffen, vor allem auf Literatur-, Kunst- und Sprachwissenschaft.
Wie es dazu kommen konnte, erzählt Manfred Geier, der von 1965 bis 1979 an der Universität Marburg arbeitete
Manfred Geier war bis 1998 Professor für Sprach- und Literaturwissenschaft an der Universität Hannover. Seitdem arbeitet er freiberuflich als wissenschaftlicher Sachbuchautor, mit dem Schwerpunkt Philosophiegeschichte. Zu seinen Büchern gehört eine Trilogie der Aufklärung: »Kants Welt« (2003); »Die Brüder Humboldt« (2009); »Aufklärung. Das europäische Projekt« (2012). Aus Anlass des 300. Todestages von Leibniz (14. November 1716) erschien als E-Book: »Leibniz oder Die beste der möglichen Welten«.