Zwei unzeitgemäße Schriftsteller: Simon Leys und George Orwell (Joachim Kalka)
Kategorie: Archiv
Di., 04. Okt., 19:30 Uhr
Der Versuch einer Vergegenwärtigung Orwells wäre wichtig, da seine Stimme in einer Epoche zunehmend hysterischer Feindbildkonstruktionen als eine der skeptischen, allem Schwarzweiß opponierenden Vernunft, hervorgegangen aus dem unorthodoxen Sozialismus, Bedeutung hat. In dieser Tradition sind auch die Essays und Rezensionen von Simon Leys (1935-2014) zu sehen, die 2011 in dem Band »The Hall of Uselessness« gesammelt wurden.
Aus Anlass eines Aufsatzes von Simon Leys, »The Intimate Orwell«, den Joachim Kalka für das Jahrbuch der Karl Jaspers-Gesellschaft »Offener Horizont« übertragen hat, soll die Aktualität von George Orwell (1903-1950) in diesem Vortrag beleuchtet werden.
Joachim Kalka ist Übersetzer, Kritiker und Essayist; zu den etwa 120 von ihm übersetzten Werken zählen vor allem Romane von Autoren wie Angela Carter oder Anthony Burgess aber z.B. auch Ernst Gombrichs Lebensbericht »Die Kunst, Bilder zum Sprechen zu bringen«. Für sein umfangreiche übersetzerische Werk wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er ist gelegentlicher Mitarbeiter verschiedener Zeitungen und Zeitschriften wie »Lettre International« oder »Sinn und Form«. In den letzten Jahren erscheinen ältere Arbeiten gesammelt in Essaybänden wie z.B. »Gaslicht. Sammelbilder aus dem neunzehnten Jahrhundert« (2013).