„Hier liegen Fußangeln und Selbstschüsse” – Anmerkungen zur Säkularisierung (Hartmut Lehmann)

Kategorie: Archiv

Mo., 20. Juli, 19:30 Uhr

Nach Heinrich Heine verlief in Deutschland der Weg in die Moderne in drei Etappen: Er begann mit Luther, wurde fortgeführt von Lessing und kulminierte mit Kant. Zu fragen ist, ob sechs Generationen nach Heine, nach zwei Weltkriegen und dem Holocaust, in Heines Darlegungen immer noch so viel Brisanz steckt, dass seine explizite Warnung vor einer Beschäftigung mit Religion und Philosophie im heutigen Deutschland noch gilt.Lehmann

Hartmut Lehmann beendete 1959 sein Studium (Geschichte, Anglistik, Germanistik, Politikwissenschaft und Philosophie) mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Wien, wo er mit einer Arbeit zum Ersten Weltkrieg promoviert wurde. Anschließend wurde er wissenschaftlicher Assistent an der Universität zu Köln, wo er sich 1967 habilitierte. Nach Gastprofessuren und Forschungsaufenthalten im Ausland (USA, Australien) wechselte Lehmann 1987 als Gründungsdirektor an das neu gegründete Deutsche Historische Institut in Washington D. C. 1992 wurde er außerdem einer der beiden Direktoren des Max-Planck-Instituts für Geschichte in Göttingen.
Lehmann beschäftigt sich mit weitgespannten historischen Themen, neben der frühen Neuzeit auch der Zeitgeschichte, insbesondere unter transnationalen Aspekten und ist Autor u.a. folgender Werke: „Die Entzauberung der Welt. Studien zu Themen von Max Weber” (Wallstein, Göttingen 2009), „Religiöse Erweckung in gottferner Zeit. Studien zur Pietismusforschung” (Wallstein, Göttingen 2010), Das Christentum im 20. Jahrhundert. Fragen, Probleme, Perspektiven” (Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2012) oder „Luthergedächtnis 1817 bis 2017” (Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2012).