Phädras Suizid – im Spiegel der Zeitläufe (Hans Wedler)

Kategorie: Archiv

Fr., 4. März, 19:30 Uhr

Das Geschehen um den Suizid der Phädra, einer Frauenfigur aus der griechischen Mythologie, ist im Laufe der Jahrhunderte von unzähligen Autoren neu erzählt und auf die Bühne gebracht worden. Drei Beispiele aus kulturhistorisch verschiedenen Epochen erlauben, einmal zeitübergreifende Elemente der zugrundliegenden Lebensproblems auszumachen. Zum anderen sollen aber auch unterschiedliche Sichtweisen entsprechend der jeweiligen Denkhorizonte der Zeit veranschaulicht werden.
Der Spannungsbogen reicht von der Antike des Euripides über die Hochzeit des absolutistischen Frankreichs von Jean Racine bis in die Moderne. Dass Sarah Kane sich als Autorin selbst das Leben nahm, deutet an, wie die Problematik sich am Ausgang des 20. Jahrhunderts noch zuspitzt.

Der Vortrag bietet Textbeispiele aus allen drei Versionen des Dramas.Wedler

Prof. Dr. Hans Wedler ist  Facharzt für Innere Medizin und Psychotherapeutische Medizin. Er war lange Zeit Ärztlicher Direktor der Klinik für Internistische Psychosomatik am Bürgerhospital des Klinikums Stuttgart. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention und gibt seit 1975 die Zeitschrift »Suizidprophylaxe« heraus. Seit 2002 arbeitet er im Nationalen Suizidpräventionsprogramm für Deutschland mit. Neben vielen wissenschaftlichen Artikeln in Zeitschriften und Handbüchern schreibt er seit längerem auch über literarische Horizonte des Suizids.