»Die Haltung des Schriftstellers ist die vornüber gebeugte.« Ein Porträt des Essayisten Albrecht Fabri (Jürgen Egyptien)

Kategorie: Archiv

Di., 03. Mai, 19:30 Uhr

Albrecht Fabri (1911-1998) gehört zu den brillanten Essayisten des 20. Jahrhunderts. In den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg war er mit seinem radikalen Ästhetizismus einer der profilierten Verfechter der abstrakten Malerei und der l’art pour l’art-Literatur. Sprachphilosophie, Literatur- und Kunsttheorie, aber ebenso Reflexionen über das Schlaraffenland, den Egoisten oder eine Spielkarte nehmen in seinen paradox zugespitzten Essays den Charakter geistiger Abenteuer an. Der Politisierung der kulturellen Diskurse in den 60er Jahre verweigerte er sich rigoros. Erst kurz vor seinem Tod setzte eine Wiederentdeckung seiner Schriften ein, die von ihrer provokativen Schärfe nichts eingebüßt haben.
Das Porträt möchte diesen originellen Denker und glänzenden Stilisten unter Verwendung von Bild- und Tondokumenten vorstellen.

Jürgen Egyptien lehrt Literaturwissenschaft an der RWTH Aachen und stand in den 90er Jahren in persönlichem Kontakt mit Fabri. Er hat mehrere Jürgen EgyptienTextsammlungen von ihm herausgegeben und über Fabri als Essayist publiziert. Neben zahlreichen Aufsätzen zur Literatur und Ästhetik des 18.-20. Jahrhunderts veröffentlichte er eine „Einführung in die deutschsprachige Literatur seit 1945“ und war Mitherausgeber des 13-bändigen Killy Literaturlexikons.