Politische Theorie und Begriffsgeschichte: Eine neu entstehende Beziehung (Michael Freeden)
Kategorie: Archiv
Di., 17. Mai, 20:00 Uhr
Untersuchungen zur politischen Theorie und Begriffsgeschichte verliefen bislang meist in wissenschaftlich getrennten Bahnen. Doch mittelerweile entdeckt man immer mehr Gemeinsamkeiten: das Interesse an Konzepten als Untersuchungsgegenstand, die Aufmerksamkeit für umgangssprachliche wie klassische Texte und den aktuellen Gebrauch politischer Sprache sowie eine Offenheit für die Zufälligkeit von Bedeutungsgebungen.
Der sich entwickelnde politische Wandel ergänzt die tradierten Normbildungen in der politischen Theorie, indem er ihre kontextuellen Muster und besonderen Erscheinungsmerkmale untersucht. Diese begriffsgeschichtliche Akzentsetzung wirkt zugleich auf deren Selbstverständnis zurück und erlaubt in beiden Sphären Fortschritte in der theoretischen Ausgestaltung.
Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten und ist eine Kooperation des Instituts für Philosophie an der Carl von Ossietzky Universität mit der Karl Jaspers-Gesellschaft.
Prof. Dr. Michael Freeden ist emeritierter Politikwissenschaftler an der Universität Oxford und kooperiert als Forscher mit der SOAS der Universität London. Er begründete als Herausgeber das ›Journal of Political Ideologies‹ und ist Mitherausgeber einer Buchreihe zur Begriffsgeschichte Europas.
Zu seinen jüngeren Veröffentlichungen gehören u.a.: »The Political Theory of Political Thinking« (Oxford 2013); »The Oxford Handbook of Political Ideologies« (Mitherausgeber, Oxford 2013) und »Liberalism: A Very Short Introduction« (Oxford 2015).
Michael Freedeen wurde der Sir Isaiah Berlin-Preis für sein lebenslanges Engagement in der politischen Theorie verliehen.