Selbstwerden. Karl Jaspers im Kontext der Existenzphilosophie (Annemarie Pieper, Rudolf zur Lippe)
Kategorie: Archiv
Fr., 22. Februar, 19:30 Uhr
Annemarie Pieper richtet ihr Augenmerk auf Karl Jaspers als Existenzphilosophen, wobei der Schwerpunkt der Auseinandersetzung seinen Beziehungen zu anderen Philosophen wie Kierkegaard und Nietzsche gilt. Dabei wird untersucht, welche Anliegen Jaspers mit ihnen teilt und wo er nach anderen Lösungen sucht.
Mit einer Einführung zu Sören Kierkegaard (München: Beck, 2. Aufl. 2014) hat Annemarie Pieper diese Vorgehensweise exemplarisch und unter Bezugnahme auf Albert Camus und Jaspers vorgeführt.
Rudolf Prinz zur Lippe beleuchtet die Bedeutung von Karl Jaspers als politischer Philosoph der Deutschen.
Jeder konnte es begreifen, als der Bundestag auf sein Manifest zu Einheit und Freiheit in Aufruhr geriet. Alle ging und geht es an, wie er uns die jüngste Geschichte zwischen Schuld und Verantwortung neu aufgegeben hat. Im weitesten Sinne ist auch seine Weltphilosophie Aufforderung zu einem neuen kulturpolitischen Selbstverständnis, dem wir in den Jaspers-Vorlesungen zu Fragen der Zeit nachzugehen begonnen haben.
Begleitet wird der Abend außerdem von dem Klangkünstler Alexander Goretzki, der ihn mit Klanginstallationen und musikalischen Beiträgen untermalen wird.
Annemarie Pieper war von 1981-2001 Professorin für Philosophie auf dem Lehrstuhl von Karl Jaspers in Basel. Durch ihre Teilnahme an der Schweizer Fernsehsendung „Sternstunde Philosophie“ ist sie einem breiteren Publikum bekannt. Zu ihren fachlichen Schwerpunkten gehören Ethik und Existenzphilosophie. Neben ihrer akademischen Tätigkeit ist sie Autorin zweier Romane; zuletzt erschien »Satans Austreibung« im Jahr 2010 bei Johannes Petri.
Rudolf Prinz zur Lippe war Schüler von Karlfried Graf Dürckheim und habiliterte sich bei Theodor W. Adorno mit der „Naturbeherrschung am Menschen“ (Suhrkamp 1974) für Sozialphilosophie und Ästhetik. Er lehrte von 1971 bis 1976 in Frankfurt/M. Philosophie und Soziologie und war von 1974 an Inhaber des Lehrstuhls für Ästhetik an der Universität Oldenburg. Seit 2003 konzentriert zur Lippe sich auf die künstlerische Arbeit Gestischer Malerei im Kloster Hude und in Berlin. Seit 2010 hat er Ausstellungen in und mit der Werkstattgalerie Berlin (Paris, Vilnius, Hamburg, Kleipeda, Siena, Rimini, Poznan).
Er ist u.a Autor von »Das Denken zum Tanzen bringen« (Alber Verlag 2010) und »Plurale Ökonomie« (Alber 2012); zur Zeit arbeitet er an „Energien gestischer Malerei“.
(© Foto: Courtesy of Felizitas von Schönborn)