Diskurs über den Freitod. Suizidprophylaxe im gesellschaftlichen Wandel (Hans Wedler)
Kategorie: Archiv
Fr, 21. Feb., 19:30 Uhr
Der Suizid war und ist eine menschliche Option zu allen Zeiten und in allen Gesellschaften. Auch die Bemühungen, seine Ausführung zu verhindern, hat es immer gegeben – mit unterschiedlichen Methoden, unterschiedlicher ethischer Begründung und unterschiedlichen Erfolgen.
Die schrittweise Beseitigung der über Jahrhunderte – in einigen Weltregionen bis heute anhaltenden – Tabuisierung des Suizids hat einerseits zu einem erheblichen Rückgang von Suizidtodesfällen geführt. Andererseits vollzieht sich derzeit ein Einstellungswandel in vielen Gesellschaften zum Suizid – bis hin zum gesetzlich verbrieften Recht, Beihilfe zu leisten.
Vor dem Hintergrund der Sozialgeschichte des Suizids nähert sich der Vortrag aktuellen Fragen wie nach der weiteren Entwicklung der gesellschaftlichen Einstellung zum Suizid.
Prof. Dr. Hans Wedler ist Facharzt für Innere Medizin und Psychotherapeutische Medizin. Er war lange Zeit Ärztlicher Direktor der Klinik für Internistische Psychosomatik am Bürgerhospital des Klinikums Stuttgart. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention und gibt seit 1975 die Zeitschrift »Suizidprophylaxe« heraus. Neben vielen wissenschaftlichen Artikeln in Zeitschriften und Handbüchern schreibt er seit längerem auch über literarische Horizonte des Suizids.