Das Problem des Guten und des Bösen bei Karl Jaspers (Larysa Mandryshchuk)

Kategorie: Aktuelles // Junge Philosophie

Do., 20. April 2023, 19:30 Uhr

Karl Jaspers sieht das Gute und das Böse als Grundphänomene des menschlichen Daseins an, denen im Selbstwerden des Menschen wie im Zusammenleben eine wichtige Rolle zukommt. Während er den guten und bösen Willen des Menschen in seinen frühen Schriften noch existentiell deutet, untersucht er später zunehmend den Ursprung von Gut und Böse im Horizont des Umgreifenden.

Entsteht das Böse in der Welt durch die freie Entscheidung des Menschen, macht dieser sich als handelndes Wesen schuldig. Die Frage nach dem Bösen bietet insofern Gelegenheit, auch Jaspers‘ Überlegungen zur „Schuldfrage“ hinzuzuziehen. In der gleichnamigen Vorlesungsreihe entwickelte er Anfang 1946 vier verschiedene Schuldbegriffe: kriminelle, politische, moralische und metaphysische.

An den Vortrag schließt sich am Freitag, den 21. April, um 10:00 Uhr ein vertiefender Workshop an. Textmaterial hierfür kann auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden.

Dr. Larysa Mandryshchuk lehrte bis 2022 als Dozentin an der Universität Lviv (Ukraine) und war zuletzt wissenschaftliche Mitarbeiterin der „Karl-Jaspers-Gesamtausgabe“ an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Im Mai 2022 bekam sie den Moritz Csáky-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.