Die geistige Situation nach 1945 – Karl Jaspers und Hannah Arendt (Matthias Bormuth)

Kategorie: Aktuelles // Allgemein

Mo., 04. September 2023, 19:30 Uhr

Vortrag und Buchvorstellung

In der Vorlesung Die geistige Situation in Deutschland adressiert Karl Jaspers 1945/46 ausführlich Die Schuldfrage. Seine Gesellschaftskritik beruht auch auf der prophetischen Tradition, die seiner jüdischen Frau Gertrud von Jugend an vertraut war.

Bald wurde Hannah Arendt ihm als politische Philosophin, die im amerikanischen Exil lebte, zur entscheidenden Gesprächspartnerin im Kalten Krieg, der für die Westbindung der Bundesrepublik sorgte.

Die politische Gesinnungsethik beider wird besonders in der Kontroverse um Eichmann in Jerusalem deutlich. Jaspers äußert sich kaum öffentlich, sondern reagiert mit persönlichen Aufzeichnungen, die jüngst unter Von der Unabhängigkeit des Denkens. Hannah Arendt und ihre Kritiker publiziert wurden.

Matthias Bormuth ist Professor für Vergleichende Ideengeschichte am Institut für Philosophie; er leitet das Karl-Jaspers-Haus und die Forschungsstelle Hannah Arendt-Zentrum. Von Martin Warnke veröffentlichte er im Wallstein Verlag mehrere Auswahlbände seiner Essays: Schütteln Sie den Vasari… Kunsthistorische Profile (2017), Künstlerlegenden. Kritische Ansichten (2019) und Warburgs Schnecke (2020). Weitere Veröffentlichungen: Zur Situation der Couchecke – Martin Warnke in seiner Zeit (Beerenberg 2022), sowie seine jüngste Publikation Karl Jaspers und Hannah Arendt – Die geistige Situation nach 1945 (Wallstein 2023).